Corona: Neue Verordnungen zu Weihnachten?
Am vierten Tag nach dem Ende des harten Lockdowns bilanziert Österreich 2.686 Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden, 3.850 Menschen gelten wieder als vollständig gesund. Wien meldet 664 Neuinfektionen. Die aktuelle Reproduktionszahl liegt landesweit bei 0,82 - also weit unter der "kritischen Marke" wie Gesundheitsminister Rudolf Anschober im Rahmen einer Pressekonferenz am Donnerstag konstatiert.
Für Anschober sind diese Werte - im Vergleich zu schweren Tagen mit nahezu 10.000 Neuinfektionen im November - halbwegs zufriedenstellend. Beim wichtigsten Ziel, der Zahl der Intensivpatienten in Österreichs Krankenhäusern, bestehe "die Schwere und Intensität der Aufgabe" weiterhin, so Anschober. 585 Intensivbetten sind aktuell belegt, in den kommenden "wichtigsten vier Wochen in der Pandemie" sollen es unter 300 sein.
Ab Jänner könne es dann "schrittweise besser werden", sagte der Minister unter Hinweis auf den baldigen Beginn der Impfungen gegen Corona. "Die Siebentages-Inzidenz liegt bei 229, hat sich also deutlich halbiert", aber liege ebenso deutlich über dem Wert von Deutschland: "Wir brauchen einen Einser vorne", definierte der Minister daher ein weiteres Ziel.
Allerdings: österreichische Boulevardmedien wollen erfahren haben, dass die Regierung offenbar geneigt sei, bei den Lockerungen an den Weihnachtsfeiertagen und zu Silvester wieder zurückzurudern, um eine "Corona-Explosion" zu vermeiden. Heißt konkret: die nächtlichen Ausgangsbeschränkungen könnten auch über die Weihnachtsfeiertage und zum Jahreswechsel gelten, auch die Lockerung, wonach 10 Personen gemeinsam das Fest feiern könnten, wackelt. Wie derlei allerdings strafrechtlich ausgrechnet an diesen Tagen sanktioniert werden soll, bleibt ein großes Rätsel. Aktuell bleibt die Regel aufrecht, dass kurz vor Weihnachten abendliche Beschränkungen fallen und sich bis zu 10 Personen unterm Christbaum aufhalten können.
Der Gesundheitsminister kündigt jedenfalls neue "Rahmenbedingungen für die Feiertage" an, die fixiert und per Verordnung verankert würden. Mit Deutschland, das sich mit einem Lockdown schützen will, sei Österreichs Situation jedenfalls nicht zu vergleichen, so Anschober. (hh/Red)
Bild: Dragan Tatic