Massentests: Wien startete an drei Standorten
In Wien haben am Freitag die Coronavirus-Massentests begonnen - und die Wienerinnen und Wiener beteiligen sich offenbar durchaus rege. An den drei Standorten Stadthalle, Messe und Marx-Halle bildeten sich zum Teil beträchtliche Warteschlangen vor den Eingängen. Wirklich lange musste aber sichtlich niemand auf den Einlass warten. Als Hotspot kristallisierte sich die Stadthalle heraus.
Dort war am Vormittag bereits reger Betrieb. Die Anstellschlange reichte mitunter durch den angrenzenden Märzpark, wobei es auch Phasen mit deutlich weniger Andrang gab. Das Geschehen ähnelte damit durchaus dem Bild, das vor Stadthallenkonzerten zu beobachten ist.
Innen hingegen erinnerte wenig an ein solches Event. Allein das Gedränge im Stehparkett fehlte naturgemäß. Denn überall musste strikt Abstand gehalten werden. Ordner im Saal wiesen die Teilnehmer den jeweiligen Testbereichen zu. Wobei man auf Musik nicht ganz verzichten musste, der Testparcours wurde mit Weihnachtshits aus dem Radio beschallt.
In regelmäßigen Abständen gab es aber auch Durchsagen, in denen etwa darauf hingewiesen wurde, dass keine Fotos und Videos gemacht werden dürfen. Denn, so wurde betont, es handle sich um medizinische Eingriffe, die hier vorgenommen würden. Es sei nicht zulässig, andere dabei zu fotografieren.
Der Wiener Militärkommandant Kurt Wagner zeigte sich im Gespräch mit der APA zufrieden: "Der Testbeginn hat an allen drei Standorten in Wien aus unserer Sicht gut funktioniert. Wir sind hier in der Stadthalle, hier ist der Andrang am größten." Beim Bundesheer führt man diese Tatsache unter anderem auf die sehr gute Erreichbarkeit zurück. Zudem sei die Halle auch positiv besetzt - da man dort üblicherweise Veranstaltungen besuche.
"Leider ist gerade hier auch das elektronische System ausgefallen", berichtete Wagner: "Was für uns heißt, dass wir auf das analoge System umgestiegen sind." Man nehme alle Daten auf Papier auf und würde diese anschließend elektronisch erfassen. "Der Ablauf ist für die zu testenden Personen ganz der gleiche." Man komme herein und habe in kürzester Zeit sein Ergebnis, bekräftigte Wagner.
Es sei ihm persönlich klar gewesen, dass am ersten Tag der Andrang groß sein werde. Und er betonte: "Ich gehe nicht davon aus, dass das Interesse weniger wird." Er empfahl, nach Möglichkeit eher die Marx-Halle und die Messe Wien aufzusuchen: "Da gibts sehr viel freie Kapazität."
Zahlen über etwaige positive Testungen lagen vorerst noch nicht vor. Einige Teilnehmer, die nach der Untersuchung der APA davon erzählten, waren jedenfalls negativ, wie sie erfreut berichteten. Die Abwicklung wurde durchgehend gelobt. "Es hat überraschend gut funktioniert. Es ging flott über die Bühne und es hat überhaupt keine Probleme gegeben", sagte eine Wienerin. Ein Mann berichtete ebenfalls von geringen Wartezeiten und guter Organisation: "Ich habe es sensationell gefunden, es war alles tiptop." Und er betonte: "Ich glaub, es ist schon wichtig, dass man mitmacht, damit wir wieder ein normales schönes Leben haben können." (APA)