Viel Kritik an „Kaufhaus Österreich“
Auch wenn die derzeitigen Bilder von Wiens Einkaufsstraßen
Sie waren der Running Gag der letzten Wochen im österreichischen Social Media - die Qualitäten der neuen Online-Shopping-Plattform „Kaufhaus Österreich“, die von der Bundesregierung als digitale Unterstützung österreichischer Händler gedacht war. Auf „gedacht“ liegt hierbei die Betonung, denn die Realität wurde zum Fiasko. Die Website hat sich nämlich letzten Endes als unbrauchbar herausgestellt, da einhellig von Usern darüber berichtet wurde, dass die Seite laut den Erfahrungen weder Produkte zeigt noch die Händler sinnvoll auflistet.
So schreibt Falter-Chefredakteur Florian Klenk, dass, wenn er nach „Mountainbike“ sucht, er 0 Treffer erhält. Und wenn er nach Fahrrädern sucht, einen Shop im vorarlbergerischen Hohenems. Der Blogger, Podcaster und Chefredakteur des Online-Magazins Moment ist der Meinung, dass 700.000 Euro für eine falsch sortierte Liste österreichischer Webshops, auf der man mehr Bilder von Wirtschafts- und Digitalministerin Margarete Schramböck und Wirtschaftskammer-Präsident Harald Mahrer sieh als tatsächliche Produktergebnisse, ein eindeutiger Rücktrittsgrund für die Verantwortlichen sei.
Dass die kolportierten (bis zu) 700.000 Euro an Kosten für viele Beobachter zumindest erklärungsbedürftig sind, hängt auch damit zusammen, dass es andere Beispiele gibt, die dieselbe Idee mit einem Bruchteil der Kosten verfolgen. Die österreichische Publizistin Nunu Kaller zum Beispiel hatte schon im Frühling mit ein paar Tausend Euro an Spendengeldern eine Initiative gestartet, die Österreichische Online-Händler auflistet. Und auch der der Falter hat eine Online-Fibel zusammengestellt, die laut Chefredakteur Klenk 2000 Euro gekostet hat und funktioniert.
Das Ganze wird auch ein politisches Nachspiel haben, denn die Oppositionsparteien i Parlament werden dazu eine parlamentarische Anfrage einbringen, bei der Kosten und Verantwortung geklärt werden sollen.