Abgesagter Radiologiekongress und die Folgen
Der Europäische Radiologenkongress - der vom 11. bis 15. März in Wien anberaumt war und der kürzlich abgesagt wurde - überlegt, nach Barcelona abzuwandern. Beklagt wird, dass Veranstaltungen nicht früher untersagt wurden.
23.000 Teilnehmer aus 183 Ländern hätten dieser Tage im Wiener Austria Center tagen sollen. Angesichts der aktuellen Coronavirus-Situation wurde das Großevent noch vor dem entsprechenden Erlass der Regierung storniert. "Den Behörden ist der Vorwurf zu machen, die Entscheidung über Maßnahmen zum Schutz vor einer Weiterverbreitung des Coronavirus, nämlich die Absage von medizinischen Großveranstaltungen, auf private Veranstalter zu überwälzen welche so auf dem damit verbundenen Risiko sitzenbleiben", wurde heute in einer Aussendung beklagt.
"Obwohl wir den Kongress bereits auf eigenes Risiko verschoben haben und den Behörden eine schwerwiegende Entscheidung abgenommen haben, lassen uns diese weiterhin im Stich", hielt Peter Baierl, der Geschäftsführer der Europäischen Gesellschaft für Radiologie (ESR), weiter fest. Es gehe ihm dabei nicht um finanzielle Forderungen an Stadt oder Bund, wie er versicherte, sondern um die Schaffung von Rechtssicherheit für private Veranstalter.
Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) sagte in einer Pressekonferenz, dass derzeit alle Wirtschaftsbetriebe in Mitleidenschaft gezogen werden: "Das betrifft nicht nur Veranstalter von Großkongressen."
Die Absage trifft Wien wirtschaftlich dennoch hart, wie Peter Baierl im W24-Gespräch erklärt - als Beispiel nennt er 300 Arbeitsplätze, die durch den Kongress im Normalbetrieb geschaffen werden.
(APA/Red.)