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Hofer erntet saftigen Shitstorm Hofer erntet saftigen Shitstorm
Wirtschaft

Hofer erntet saftigen Shitstorm

Der Discounter darf weiterhin Spielzeug verkaufen - das ärgert Handel.
Hannes Huss
Montag, 30. März 2020
Verfasst am 30.03.2020 von Hannes Huss

Die einen müssen zwangsweise ihre Geschäfte zusperren, die anderen haben regulär geöffnet und können - neben Lebensmitteln - auch Spielzeug, Osterwaren oder Haushaltsartikel verkaufen: Der Discounter Hofer etwa muss sich derzeit extreme Vorwürfe aus anderen Branchen und aus dem Netz gefallen lassen.

Es gibt bereits erste Klagen von Händlern, die ihre Waren nicht verkaufen dürfen, während andere Produkte verkaufen, die nicht zur Grundversorgung zählen. Eine Regelung wird schwierig, das Wirtschaftsministerium appelliert an die Solidarität.

Hofer etwa wirbt in aktuellen Prospekten mit Bekleidung, Kinderspielzeug, Sportartikel, Gartenmöbel oder Rasenmäher und ruft damit in den sozialen Medien, aber auch unter Händlern Unmut hervor. "Wir bedauern sehr, dass viele Geschäfte derzeit geschlossen halten müssen und begrüßen alle Initiativen, die es ermöglichen, regionale Produkte online zu verkaufen", so Hofer. Die Wirtschaftskammer bündelt mit "SNOOOP" sowie "Kaufdaheim" gerade zwei Online-Plattformen, um sie heimischen Händlern leichter zugänglich zu machen. "Ein Online-Shop kann die Folgen der Sperren im stationären Handel zumindest ein wenig abfedern", so Iris Thalbauer, Geschäftsführerin der Bundessparte Handel in der Wirtschaftskammer Österreich, laut einer Aussendung.

"Wir appellieren an die Solidarität aller, in den kommenden Wochen nur jene Produkte zu kaufen, die für den täglichen Gebrauch unbedingt benötigt werden", heißt es aus dem Wirtschaftsministerium zur Austria Presse Agentur.

Manche Händler haben ihr Nebensortiment abgetrennt, andere nicht. Die Drogeriekette Müller etwa hat die Spielwaren-Abteilung geschlossen. Anders handhabt es Hofer: "Seit jeher umfasst die Produktpalette von Hofer neben Lebensmitteln auch Non-Food-Produkte. Am aktuellen Sortiment kurzfristig etwas zu verändern, würde zum einen Kunden verunsichern und zum anderen einen logistischen Mehraufwand bedeuten, der derzeit nicht zu bewältigen ist", heißt es in einer Stellungnahme des Diskonters. (APA/Red/hh)

Bild: Hofer