NGOs: Auch Helfer brauchen Hilfe
Die Corona-Krise trifft auch viele zivilgesellschaftliche Institutionen. Doch die Probleme der einzelnen NGOs sind sehr verschieden. Große Institutionen, wie etwa die Caritas, sind derzeit im „Krisenmodus“. Sie stehen mit tausenden Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen im Dauereinsatz. Aktuell in Wien vor allem in der Wohnungslosenhilfe, bei der Lebensmittelverteilung für Bedürftige und in der 24-Stunden-Pflege.
Doch die Corona-Krise trifft auch viele kleine zivilgesellschaftliche Institutionen und Vereine. Zu ihnen zählt etwa die entwicklungspolitische NGO Südwind. Sie bietet etwa Workshops für Schüler und Weiterbildungen für Lehrer an. „Wir stehen vor der großen Herausforderung, dass ein Großteil unserer Arbeit mitten in der Gesellschaft passiert und dieser Teil der Arbeit zurzeit nicht möglich ist“, sagt Südwind-Geschäftsführer Konrad Rehling gegenüber W24. Welche Konsequenzen das hat, ist derzeit noch völlig unklar. Denn ein Großteil wird über öffentliche Förderungen finanziert. Ob diese zurückzuzahlen sind, ist unklar.
Die SPÖ-Parlamentsabgeordnete Petra Bayr fordert deshalb, für die NGOs Rechtssicherheit zu schaffen. Sie weist auch darauf hin, dass NGOs von vielen verschiedenen Fördergebern Geld lukrieren. Etwa von der EU, dem Bund und der Stadt Wien. Schon der Entfall einer Förderung kann sich existenzbedrohend auswirken.
Ein weiteres Problem: Auch mit einem Rückgang der Spenden ist zu rechnen. Aktuell können größere Player, wie etwa die Caritas zum Thema Corona selbst Spenden lukrieren. Insgesamt rechnet man aber durch die steigende Arbeitslosigkeit und die generelle Verunsicherung mit einem deutlichen Rückgang an Spendenvolumen.
Ein Lichtblick für alle gemeinnützigen Institutionen gibt es aber. „Das Bewusstsein, was systemrelevante Institutionen sind, ist generell gestiegen“, sagt Klaus Schwertner von der Caritas. Er glaubt, dass die gesellschaftliche Anerkennung für die NGOs und deren gemeinnützige Leistungen auch nach der Krise anhält.