Corona-Chance für Seeadler
Vor 20 Jahren galt er in Österreich als ausgestorben. Jetzt feiert der Seeadler sein erfolgreiches Comeback: Das 2016 in der Wiener Lobau geschlüpfte Männchen Felix hat ein Weibchen gefunden und in der Nähe des Neusiedlersees zu brüten begonnen – eine frohe Botschaft für den WWF Greifvogelexperten Christian Pichler.
Denn es ist das erste Mal, dass ein Seeadler, der vom WWF mit einem Sender versehen wurde, zu brüten beginnt. Alle anderen mit dem Gerät ausgestatteten Artgenossen sind bisher gestorben bzw. illegal erlegt worden. Felix hingegen hat eine Odysee durch halb Europa hinter sich und ließ sich jetzt in Ungarn nieder. Die Corona-Krise könnte für ihn und seine Vogelkollegen ein Chance sein, ungestörter zu brüten.
Laut dem Vogelexperten Pichler sei es wichtig, als Wald- und Auspaziergänger nur die begehbaren Wege zu benützen, um die scheuen Greifvögel nicht zu stören. 2001 kam es in Österreich zur ersten Brut seit über 50 Jahren. Mittlerweile leben hier zwischen 70 und 80 Seeadler. Pichler geht davon aus, dass die Eltern von Felix auch bald wieder in der Lobau brüten werden. (toph)