Droht ein Sommer ohne Freibäder?
Ein ganzer Sommer ohne Gänsehäufel, Stadionbad oder Laaerbergbad? Dieser droht nun aufgrund der Corona-Epidemie – natürlich wenig zur Freude der Wienerinnen und Wiener. Wenn überhaupt, werden Bäder nur unter strengen Richtlinien aufmachen können: es hieße dann Abstand halten, auch in den Becken, auch Zutrittsregeln sind möglich. Die zuständige MA 44 sagt dazu: Man müsse auf die Entscheidung der Bundesregierung warten. Ein Sommer ohne städtische Schwimmbäder würde aber zu einer „noch stärkeren Nutzung der Naturgewässer (Alte Donau und Donauinsel) führen“ – und das sei aus epidemiologischer Perspektive auch nicht sinnvoll. Klar ist aber jetzt schon: das Badevergnügen wird dieses Jahr nur sehr eingeschränkt stattfinden können. Derzeit arbeitet der Umweltmediziner Hans-Peter Hutter von der MedUni Wien mit einem Team an einem Leitfaden, unter welchen Maßnahmen Bäder besucht werden können. Er soll diese Woche veröffentlicht werden.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) will der Bevölkerung im Sommer jedenfalls trotz Coronavirus den Zugang zu den Freibädern ermöglichen - notfalls auch ohne Badespaß. Sollte aus Sicherheitsgründen das Schwimmen nicht möglich sein, könnten zumindest die Liegeflächen als Erholungsraum genutzt werden, sagte Ludwig am Dienstag. Man sei dazu "in engen Gesprächen" mit dem Bund. Ludwig betonte, dass gerade in Großstädten wie Wien die Freibäder eine wichtige Rolle spielten. Gleichzeitig räumte er ein, dass der nötige Sicherheitsabstand bei großem Andrang in den Badearealen bzw. den Becken selbst nicht gewährleistet werden könne. (APA/red)