Impfstoff-Suche: Jetzt braucht es Plasmaspender
In Einer Pressekonferenz hat am Donnerstag Gesundheitsminister Rudolf Anschober aufgerufen Blut bzw. Blutplasma zu spenden. Vor allem Menschen die eine Covid-19 Erkrankung bereits überstanden haben, werden gebraucht. Der Grund: Aus dem Plasma lassen sich von der Medizin Antikörper gewinnen.
Die ersten in Österreich mit Blutplasma von Covid-19-Genesenen behandelten Patienten konnten das LKH-Uniklinikum Graz kürzlich gesund verlassen. Bei den gängigen PCR-Tests auf das neuartige Coronavirus werde unterdessen am Donnerstag die 300.000-Grenze überschritten, sagte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Vormittag, und kündigte zudem ein eigenes Antikörper-Testprogramm an.
Das derzeit gängige Nachweisverfahren einer Covid-19-Infektion ist der PCR-Test (Polymerase-Chain-Reaction, PCR). Dabei wird aus Abstrichen aus dem Mund-, Nasen- oder Rachenraum nach Erbgut von SARS-CoV-2 gesucht. Mit Antikörpertests kann auch eine überstandene Erkrankung festgestellt werden.
Insgesamt seien österreichweit bereits 20 Therapien mit "rekonvaleszentem Plasma" durchgeführt worden, berichtete der Grazer Infektiologie Robert Krause. Es handle sich derzeit um einen experimentellen Therapieansatz für "ganz ausgewählte Patienten", und es könne zu allergischen Reaktionen oder Schädigungen der ohnehin angegriffenen Lunge kommen. Auch das Rote Kreuz rief zum Plasmaspenden auf. Die Lagerung bei minus 30 Grad Celsius stelle sicher, dass das Plasma für rund ein Jahr zur Anwendung kommen kann. Das sei wichtig, um bei einer etwaigen nächsten Welle vorbereitet zu sein. Das betonte auch Anschober, der davor warnte, die momentan "sehr stabile" Gesamtsituation auf die leichte Schulter zu nehmen. (Apa/W24)