Lage für Studierende weiterhin kritisch
Die Situation für Studierende ist aufgrund der Coronakrise weiterhin sehr prekär. Bei einer Pressekonferenz am Donnerstag kündigt Wissenschaftsminister Heinz Faßmann nächste Schritte für das Abhalten von Prüfungen an. Der für 3. Juli geplante Aufnahmetest für das Medizinstudium wird Corona-bedingt verschoben. In einem Verordnungs-Entwurf gibt Bildungsminister Faßmann (ÖVP) nun zwei Optionen vor: Der Test soll entweder am 14. August oder im Zeitraum von 28. September bis 7. Oktober stattfinden. Auch alle anderen Präsenz-Aufnahmeprüfungen mit mehr als 200 Teilnehmern finden erst ab 1. August statt.
Faßmann sagt, Distance Learning habe gut funktioniert. Bei einer aktuellen Studie der Uni Wien schneidet die Fernlehre jedoch schlecht ab. Nur 7% gaben an, erfolgreich unter den aktuellen Bedingungen studieren zu können. Für Jasmin Chalendi vom Vorsitzteam der ÖH Uni Wien ist das wenig überraschend, wie sie im W24-Interview erklärt. Für die ÖH ist klar: Die Fernlehre in der aktuellen Form ist ein Fehlschlag.
Eine von der Österreichischen HochschülerInnenschaft geforderte generelle Rückzahlung von Studiengebühren in diesem bzw. den Verzicht darauf im kommenden Semester wird es nicht geben. "Die Universitäten und Fachhochschulen sagen zurecht, dass erst am Ende des Tages abgerechnet werden kann", so Faßmann. "Solange es Lehre und Prüfungen gibt, kann man nicht von einem verlorenen Semester sprechen." Man werde sich aber in Einzelfällen ansehen, ob Studierende wirklich keine Leistungen erhalten hätten, versprach die Präsidentin der Universitätenkonferenz (uniko), Sabine Seidler. "Das wird aber ein individuelles System sein müssen."
Ein Drittel der Studierenden kämpft aktuell mit massiven finanziellen Schwierigkeiten. “Finanzielle Probleme, Mängel in den Hygienevorschriften, eine nicht funktionierende Fernlehre und trotzdem klopft man sich im Ministerium stolz auf die Schultern”, kritisiert das ÖH Vorsitzteam in einer Aussendung.
(APA/red)