Hitze: Sieben "coole" Pfarrhöfe
Armutsbetroffene und Obdachlose, die bei enormer Hitze oft keine Rückzugsmöglichkeit haben, sollen sich in den Innenhöfen teilnehmender Pfarren abkühlen. Klimaoasen nennt sich das neue Projekt der Caritas Wien, dass gleichzeitig auch der Einsamkeit vieler älterer Menschen entgegenwirken soll. In der Sampogasse im 14. Bezirk sitzen Montagnachmittag ältere Menschen mit Abstand zusammen. Es gibt Obst, Getränke, Snacks und Gespräche. Gleich daneben liegt das Caritaslokal der Pfarre Breitensee, das im Winter als Wärmestube dient. Die sogenannte Klimaoase im Innenhof ist ganz neu und soll bis September besonders obdachlosen und armutsbetroffenen Menschen eine Zuflucht sein.
Projekt gegen Einsamkeit
Das neue Projekt gegen die Hitze und die Einsamkeit in der Stadt wird – obwohl gerade erst gestartet - gut angenommen. Nicht zuletzt auch wegen der Corona-Krise. „Wir betreiben ansonsten eine Wärmestube am Standort. Die Anzahl der Leute, die kommen, hat sich verdoppelt. Vielen Menschen sind die Nebenjobs weggebrochen, sie haben weniger zur Verfügung. Viele Kontakte sind durch die Corona-Krise minimiert“, berichtet Gerhard Koudela von der Pfarr-Caritas Breitensee.
Projekt gegen Klimakrise
Die Sommerfrische in den Pfarrhöfen soll aber auch gegen die Klimakrise helfen, betonen Caritas Wien-Generalsekretär Klaus Schwertner und Vizebürgermeisterin Birgit Hebein. „Wir müssen schauen, dass wir niemanden übersehen“. Gerade Kinder, alte und kranke Menschen würden extrem unter der Hitze leiden.“ Für Hebein sind die Klimaoasen der Caritas eine perfekte Ergänzung zu den 22 coolen Straßen, den Cooling Parks oder anderen Abkühlungsmaßnahmen im öffentlichen Raum in Wien.
Bisher 11 "coole Pfarrhöfe"
Aktuell sind sieben Pfarren in Wien, sowie vier weitere in Niederösterreich dabei. Gesucht werden noch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer. Auch Geld- oder Sachspenden sind willkommen. Alle Infos gibt es online unterwww.caritas-wien.at/klimaoase. Das Projekt Klimaoase 2020 läuft vorerst bis September 2020. (vk)