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"Rassismus passiert auch bei uns" "Rassismus passiert auch bei uns"
Menschen

"Rassismus passiert auch bei uns"

Drei AktivistInnen betonen, warum auch in Österreich Proteste angebracht. Es geht um Rassismus und Diskriminierung.
Vanessa Kogler
Donnerstag, 04. Juni 2020
Verfasst am 04.06.2020 von Vanessa Kogler

Der Fall der brutalen, tödlichen Polizeigewalt gegen den 46-jährigen US-Afroamerikaner George Floyd bestimmt seit Tagen die Schlagzeilen und die Sozialen Medien. „Black Lives Matter“ also „Schwarze Leben zählen“ – unter diesem Slogan wird mittlerweile weltweit protestiert. In Wien sind für Donnerstag und Freitag Demonstrationen geplant.

Organisiert wird die Demo am Donnerstag von der Politikerin, Ärztin und Aktivistin Mireille Ngosso, der Plattform für eine menschliche Asylpolitik und Afro Rainbow Austria. Unabhängig davon hat für Freitag die neu gegründete NGO Black Lives Matter Vienna ebenfalls eine unabhängige Demo geplant, nachdem ein schwarzer Aktivist beim Schreiben einer Kreide-Botschaft vor der US-Botschaft in Wien von einem Polizisten bedrängt und behindert wurde.

Knapp 2.000 gemeldete rassistische Vorfälle zählt ZARA für das Jahr 2019 in Österreich. Polizeischikanen gegenüber Schwarzen Menschen sind auch hierzulande Alltag, der Rassismus tief verankert in vielen Denkweisen. „Struktureller Rassismus passiert auch bei uns“, betont etwa Ngosso im Gespräch. Wichtig wäre es, dass sich Weiße ihren Privilegien bewusst werden, so der Tenor. Nicht Schweigen ist jetzt gefragt, sondern Solidarität, aktives Zuhören und das persönliches Hinterfragen.

Was sich die VeranstalterInnen von den Demos erhoffen? „Unsere Hoffnung ist, dass Polizei und Politiker zuhören, dass Gesetze so geändert werden, dass wir keine Angst haben müssen rauszugehen, sagt etwa die Black Lives Matter-Pressesprecherin Imoan Kinshasa im W24-Interview. „Protest ist auf so vielen Ebenen wichtig, Es ist die Pflicht der weißen Menschen bei den Demos dabei zu sein und den schwarzen Menschen zuzuhören“, betont Henrie Dennis von Africa Rainbow Austria.

Auf Facebook haben bereits mehrere tausend Menschen ihr Kommen zu den Demos zugesagt. Die VeranstalterInnen bitten alle TeilnehmerInnen Masken zu tragen und 1,5 Meter Abstand zu halten. (vk)