Wienwoche 2020: "Privilegien sind keine Torte"
„Power and Privilege“- so lautet das thematische Motto des Kunst- und Aktivismusfestivals Wienwoche 2020, das im September in Wien über die Bühne gehen wird. Was es damit auf sich hat, erklärt Henrie Dennis aus dem Kurator*innenteam im W24-Interview: "Die Frage war: wie agieren wir als Kollektiv und nutzen Kunst, um Menschen zu befähigen - nicht nur jene, die unter den Folgen von Privilegien leiden – sondern jene, die an der Spitze der Gesellschaft stehen, damit sie ihre echte Solidarität teilen können und verstehen, was jene meinen, die sich beklagen."
Das intersektionale Kunst- und Kulturfestival öffnet mit mehr als 180 teilnehmenden Künstler*innen, Aktivist*innen und Akteur*innen urbane und nicht-kommerzielle Räume sowie etablierte Kulturorte. Die Projekte beleuchten aktuelle gesellschaftspolitische Debatten wie Umverteilung, kulturelle Teilhabe, Armutsproduktion, Zugang zu Wohnraum ect. aus (post-)migrantischer, queer-feministischer, dekolonialer Perspektive und widmen sich brandaktuellen Themen wie neu aufflammenden Nationalismen in der europäischen Grenzpolitik, rassistischer Polizeigewalt, Zugang zum Wahlrecht für alle oder LGBTQIA+ Rechten. Nach dem Motto: "Privilegien sind keine Torte. Sie werden nicht weniger, wenn du sie teilst."
Die Eröffnung setzt mit der "Open Border Conference" ein politisches Statement, sagt Natalie Ananda Assmann aus dem Kurator*innenteam. Der Kampf für nichtkommerzielle Ort ist wichtig, betont das Kurator*innenteam außerdem. Die Events der Wienwoche werden deswegen vorwiegend an Orten der freien Szene sowie im öffentlichen Raum stattfinden. Die "Brunnenpassage" wird zum Festivalzentrum. Weitere Infos zum Programm gibt es auf wienwoche.org – der Eintritt zu allen Events ist frei. (red)