Hilfspaket: Winterschanigärten fix
Weniger Gäste, weniger Umsatz. Die von der Corona-Krise gebeutelten Wiener Gastbetriebe dürfen etwas aufatmen – und ihre Sommerschanigarten auch in den Wintermonaten öffnen – jeweils bis 23 Uhr. Das hat die rot-grüne Stadtregierung am Donnerstag angekündigt.
Kostenlos wird der Winterschanigarten aber nicht sein. Wer Umsatzeinbußen vorweisen kann, dem will die Stadt aber entgegenkommen. Die Wirte müssen die Gastgärten für die kalte Jahreszeit neu beantragen. Auch muss geprüft werden, ob der Platz im Winter tatsächlich frei ist.
Querfeld begrüßt Maßnahme
Cafètier Bernd Querfeld vom Cafè Landtmann begrüßt am Donnerstag gegenüber W24 die Maßnahme. Er kann sich Winterschanigärten für alle seine 11 Betrieben vorstellen. Damit hofft er zumindest einen Teil der Umsatzeinbußen, vor allem in den innerstädtischen Lokalen, ausgleichen zu können.
In der „Residenz“ in Schönbrunn liege man bei einem Minus von 92 Prozent, im Landtmann sind es Minus 40 Prozent Umsatz. Hier fehlen nicht nur die Touristen. Auch die anhaltenden Home Office-Tätigkeiten sind an den leeren Tischen Schuld. An der Alten Donau schaue es dagegen ganz anders aus. Bis auf die Zeit des kompletten Lockdowns läuft das Geschäft „im Grünen“ ausgesprochen gut.
An seinen 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern will Querfeld auch künftig festhalten – das Kurzarbeitsmodell wird für alle verlängert. Langfristig müsse aber jeder Unternehmer schauen, wie sich der Umsatz entwickelt. Querfeld bleibt im W24-Interview optimistisch und will jetzt Decken für die kalten Monate aufrüsten. „Hier überlegen wir gerade wie es mit der chemischen Reinigung laufen kann und soll“. Heizschwammerln bzw. Heizstrahler gebe es in seinen Betrieben jedenfalls genug.
230 Winter-Schanigärten bisher
Eine Winter-Schanigärten-Regelung gab es bereits bisher, 230 Wirte hatten einen solchen im Vorjahr beantragt. Allerdings gab es dabei die Verpflichtung, den Schanigarten abends wieder zu entfernen. Das wird im kommenden Winter aber nicht nötig sein. Dafür werden viele Gastronominnen und Gastronomen aber in Heizschwammerl und Decken investieren müssen.
50 Millionen Euro für die Wirtschaft
Neben der Schanigartenregelung wurde ein zusätzliches Corona-Hilfspaket in Höhe von 50 Millionen Euro für die Wirtschaft vorgestellt. Konkret gibt es 22 Millionen Euro für die Bereiche Tourismus und Hotellerie. Unternehmen, die Investitionen in den Bereichen Klimaschutz, Standortbelebung und Digitalisierung setzen, werden mit 14 Millionen Euro unterstützt. 13 Millionen Euro fließen in den Wiener Arbeitsmarkt, drei Millionen Euro gehen an die Clubszene. (vk/apa)