KulturKatapult: Jugendprojekte zum Mitmachen
Die Initiative KulturKatapult möchte Jugendliche unterstützen, Kreativität zu entwickeln sowie künstlerische und kulturelle Erfahrungen zu sammeln. Aus 219 Einreichungen wurden in einem zweistufigen Verfahren von einer Jury 14 Projekte ausgewählt und am Donnerstag vorgestellt. "Diese Initiative wird international Schule machen", zeigte sich Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) überzeugt.
Die hohe Anzahl der Einreichungen demonstriere, "wie groß der Bedarf nach so einer Initiative ist", so Michaela Münster von dem mit der Durchführung betrauten Verein wienXtra. "Das Projekt zeigt, was wir meinen, wenn wir von rot-grüner Kulturpolitik sprechen", sagte Bildungsstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) und sprach von den eigenen Schwellenängsten, die er als Jugendlicher bei Aktivitäten im Kunst- und Kulturbereich empfunden habe. "Ideen können besser werden, wenn man miteinander kooperiert", fasste Martin Margulies, der Kultursprecher der Wiener Grünen, seine Erfahrungen von den zweijährigen Vorarbeiten zusammen. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Partizipation von Jugendlichen, die früh ins Berufsleben einsteigen, gelegt. Insgesamt stehen 800.000 Euro zur Verfügung, die einzelnen Förderhöhen für die Projekte, die bis Juni 2021 umgesetzt werden sollen, betragen zwischen 20.000 und 90.000 Euro.
Die ausgewählten 14 Vorhaben reichen von einem Film- und Musikvermittlungsprojekt wie "sichtbar hörbar - hörbar sichtbar werden" (Zentrum für Musikvermittlung mdw Wien 14) über Upcycling von Materialien in Musikinstrumente ("Upcycling Babylon" des Neue Musik-Ensembles PHACE) und einer "Stadtlauf-Performance mit Stehenbleiben" ("RUN LIKE HELL! Oder auch nicht." des Vereins "Theater in der Hauptstadt") bis zur Erarbeitung eines Kunst- und Kulturführers "Mit Downsyndrom in Wien!" (Verein Parinamana).
Auf künstlerische Gestaltung von Steinblöcken setzt das Projekt "Suchlinge und Findlinge" des Vereins Hold & Stein. "Wir sind nicht in der digitalen Welt unterwegs - bei uns spürt man den Körper!", sagte der Künstler und Sozialarbeiter Kurt Neuhold, der damit rechnet, dass großteils Jugendliche mit migrantischem Hintergrund an dem Projekt teilnehmen werden - diese fühlten sich möglicherweise ebenfalls wie Findlinge nach Wien versetzt. Und das Büro trafo.k möchte "den Grundstein legen für ein Museum, das von Jugendlichen für Jugendliche gestaltet wird". "Wir wissen eigentlich noch nicht, was die Wünsche der Jugendlichen sind und wie so ein Museum als Plattform der Wissensvermittlung der Zukunft ausschauen soll", sagte trafo.k-Gründungsmitglied Renate Höllwart. "Und genau das macht es spannend."