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Hietzing: Schussabgabe bedarf Prüfung Hietzing: Schussabgabe bedarf Prüfung
Chronik

Hietzing: Schussabgabe bedarf Prüfung

Nachdem eine 67-Jährige durch einen Polizeischuss verstarb, soll nun untersucht werden.
W24 Redaktion
Donnerstag, 07. Jänner 2021
Verfasst am 07.01.2021 von W24 Redaktion

Der aufsehenerregende Polizeieinsatz am Dienstag in Wien-Hietzing wirft Fragen auf. Eine 67-Jährige war mit einem großen Küchenmesser auf Beamte der Sondereinheit Wega losgegangen, die Frau wurde durch einen Schuss in den Oberkörper schwer verletzt, sie verstarb wenige Stunden später in einem Wiener Krankenhaus. Der betroffene Beamte wurde psychologisch betreut.

Nun soll offensichtlich aber ermittelt und der Einsatzverlauf genauer untersucht werden. War die Schussabgabe in den Oberkörper tatsächlich im Sinne der Notwehr nötig, um die offenbar psychisch beeinträchtigte Frau außer Gefecht zu setzen? Den tödlichen Schusswaffengebrauch untersucht nun eine andere Dienststelle, nämlich das Landeskriminalamt Steiermark. Das bestätigt der Wiener Polizeipressereferent Marco Jammer gegenüber W24. Die beteiligten Beamten werden derzeit einvernommen, der Waffengebrauch wird zudem auf die rechtliche Zulässigkeit geprüft.

Zeugeneinvernahmen haben bisher das Geschehen vom Dienstag bestätigt, bei dem in Wien-Hietzing eine 67-Jährige durch einen Schuss aus einer Polizeiwaffe getötet worden war, sagte Polizeisprecher Daniel Fürst am Mittwoch. Die Pensionistin war mit einem Messer zunächst auf eine Heimhilfe und danach auf die Beamten der Sondereinheit Wega losgegangen.

Ort des Geschehens war die Wohnung der Seniorin in der Auhofstraße. Dort wollte am frühen Nachmittag eine Heimhilfe der 67-Jährigen, wie vereinbart, Unterstützungsdienste zukommen lassen. Die Helferin war der Frau schon länger zugeteilt gewesen. Es sei immer wieder vorgekommen, dass die Klientin trotz ausgemachten Termins nicht öffnete, so die Betreuerin. Am Dienstag öffnete sie jedoch mit einem Messer in der Hand und habe ihr damit auch gedroht, erzählte die Heimhilfe.

Während die Pflegerin aus dem Stiegenhaus flüchtete, zog sich die Seniorin wieder in ihre Wohnung zurück, worauf Beamte des Stadtpolizeikommandos Meidling anrückten, zudem wurde die Sondereinheit Wega angefordert. Mehrmals wurde an die Wohnungstür geklopft.

Plötzlich öffnete die Frau und attackierte die Polizisten mit einem Messer in der Hand. Die 67-Jährige habe das Messer über dem Kopf gehalten und sei damit auf die Beamten losgegangen. Diese setzten einen Taser ein und gaben einen Schuss aus einer Dienstwaffe ab. Dies sei beinahe zeitgleich erfolgt. Die Wega-Kräfte leisteten Erste Hilfe, da die Frau im Oberkörper getroffen worden war. Der Wiener Rettungshubschrauber brachte die Verletzte ins Spital, wo sie kurz danach verstarb.

Ausführlich befragt wurden die Heimhilfe sowie ein Nachbar, der das Geschehen mitbekommen hatte. Beide schilderten den Ablauf gleich. Die 67-Jährige hätte bereits oft nicht die Türe geöffnet und wenn doch, des Öfteren einen verwirrten Eindruck gemacht. (APA/Red)

Foto: Wienweit