Mord an Trafikantin: Lebenslang
Der Mann, der am 5. März 2021 seine Freundin in ihrer Trafik in der Nussdorfer Straße in Wien-Alsergrund angezündet hat, ist am Freitag am Landesgericht wegen Mordes und Brandstiftung zu lebenslanger Haft verurteilt und in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen worden. Der Wahrspruch der Geschworenen fiel einstimmig aus und erging nach ausgesprochen kurzer Beratungszeit. Das Urteil ist rechtskräftig.
Der Angeklagte hatte bis zum Schluss der auf zwei Tage anberaumten Verhandlung keine Reue gezeigt. Es tue ihm leid, räumte er zwar in seinem Schlusswort ein, um sogleich einzuschränken: "Sie hat mich so weit gebracht, ich wollte das nicht." Er habe die Tat "nicht geplant", beteuerte der 47-Jährige: "Das schaut ganz anders aus."
Die Trafikantin war trotz vierwöchiger intensivmedizinischer Bemühungen, im Zuge derer ihr mehrere Gliedmaßen amputiert werden mussten, am 3. April an einem Multiorganversagen infolge der schweren Verbrennungen gestorben. Zu Beginn des zweiten Verhandlungstags war ein erschütterndes Video abgespielt worden, das die Tat dokumentierte: in der Trafik war eine Überwachungskamera installiert, obwohl das Gerät von den Flammen beschädigt wurde, konnte das Bildmaterial im Zuge der Ermittlungen rekonstruiert bzw. gerettet werden.