'Sehende Schuhe': Innovation für Sehbehinderte
Markus Raffer hat von Geburt an eine Sehbehinderung. Der Sehrest beträgt etwa 3 Prozent. Was er sieht, hängt vor allem von den aktuellen Lichtverhältnissen ab. Aber auch bei schlechtem Wetter kann er sich ohne Blindenstock relativ problemlos bewegen. Der Grund: Elektronische Sensoren an den Spitzen seiner Schuhe. Mittels Ultraschallwellen können sie die Distanz zu Objekten in der Umgebung erfassen. Bis zu 4 Meter beträgt die Reichweite. Der Sensor gibt die Distanz über akustische Signale oder Vibrationen im Schuh an. Wenn der Träger stehen bleibt, dann stoppt auch der Sensor. Gesteuert wird das Gerät über’s Smartphone – dort können die Distanz der Objekte und die Stärke des Signals eingestellt werden. Erfinder des Sensors ist Kevin Pajestka. Zusammen mit Markus hat er ihn letztes Jahr auf den Markt gebracht. Was das Gerät allerdings noch nicht kann: Objekte nach unten zu erkennen – also Schlaglöcher oder abfallende Gehsteige. Eine Kamera und künstliche Intelligenz soll das aber bald möglich machen - offen ist aber, wann diese Erweiterung auch marktreif ist. Aus rechtlichen Gründen kann das aktuelle Modell den Blindenstock zwar nicht ablösen. Für mehr Sicherheit ist er aber eine wichtige Ergänzung.