Alarmstimmung wegen Corona
In großer Sorge ist die heimische Politik angesichts der stark wachsenden Corona-Neuinfektionszahlen der letzten Wochen und insbesonders der vergangenen Tage. Binnen 24 Stunden verzeichnen die Behörden 6.506 Neuinfektionen, zuletzt hatte es im November 2020 - mitten im Lockdown - derartige Werte gegeben.
In Spitälern mussten in Österreich mit Stand Mittwoch 1.752 Covid-19-Patientinnen und -Patienten versorgt werden. Das sind um 149 mehr als am gestrigen Dienstag und um 495 mehr als noch vor einer Woche. 333 Schwerstkranke liegen auf Intensivstationen. Das sind um 16 Menschen mehr als gestern und um 83 mehr als noch vor einer Woche. Der bisherige Höchststand bei der österreichweiten Belegung der Intensivbetten mit Corona-Erkrankten lag bei 709 am 25. November des Vorjahres.
Wien fährt seit den vergangenen Monaten bereits einen strengeren Kurs als die übrigen Bundesländer und weist auch die aktuell niedrigste Inzidenz pro 100.000 Einwohner*innen auf: 244,6 lautet der Wert am Mittwoch. Am anderen Ende der Skala: Oberösterreich - mit einer erschreckenden Inzidenz von 665, 6. Im westlichen Industrie-Bundesland leben aktuell auch die größten Impf-Muffel mit einer niedrigen Durchimpfungsrate von 57,7 Prozent - (Wien: 62,1 Prozent).
Ludwig meldet sich am Donnerstag zu Wort
Bürgermeister Michael Ludwig berät sich einen Tag vor dem neuerlichen großen Ländergipfel am Freitag erneut mit medizinischen Expert*innen zur weiteren Vorgehensweise. Die aktuellen Maßnahmen in der Bundeshauptstadt (FFP2-Maske im Handel und in den Öffis, 2G in der Nachtgastro, PCR-Testungen statt Antigen-Tests) bleiben vorläufig bis Ende November aufrecht. Nach und Nach sind andere Bundesländer dem Wiener Beispiel gefolgt. Ob Ludwig für Wien am Donnerstag schließlich weitere Verschärfungen verkündet, ist offen. Ein Gang vor die Presse ist für Donnerstag um 12:30 Uhr angekündigt. W24 wird berichten.
Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein (G) hat angekündigt, den bestehenden Corona-Maßnahmen-Fleckerlteppich für alle Bundesländer vereinheitlichen zu wollen. Man werde mit den Ländern am Freitag das weitere Vorgehen besprechen, sagte Mückstein vor dem Ministerrat.
Indes werden immer mehr größere Veranstaltungen oder auch Pressetermine wieder abgesagt. Aus Sicherheitsgründen und aufgrund der stark steigenden Neuinfektionslage, wie es vielerorts heißt. (hh/APA)
Bild: Christian Jobst