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Lobautunnel - kommt nun ein Nein? Lobautunnel - kommt nun ein Nein?
Verkehr

Lobautunnel - kommt nun ein Nein?

Indizien verdichten sich, wonach sich Umweltministerin Leonore Gewessler nun gegen das Projekt aussprechen werde.
W24 Redaktion
Dienstag, 30. November 2021
Verfasst am 30.11.2021 von W24 Redaktion

Der umstrittene Lobautunnel, der als Teil der Wiener Außenring-Schnellstraße vorgesehen war, wird offenbar nicht gebaut. Wie die Tageszeitung "Heute" am Dienstag berichtete, soll sich die von Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) eingeleitete Projektevaluierung gegen einen Bau in dem Naturschutzgebiet ausgesprochen haben. Seitens des Ministeriums wollte man die Berichte aber "weder dementieren noch bestätigen".

Der Lobautunnel ist ein zentrales Element der geplanten Wiener Außenring-Schnellstraße. Dabei wäre die Lobau teilweise unterirdisch gequert worden.

Bürgermeister Michael Ludwig sieht in dem Bau eine erhebliche Verkehrsentlastung für die Donaustadt und vor allem auch für die Seestadt Aspern, die in den nächsten Jahren ja noch erweitert werden soll. Im Wiener Gemeinderat sagte der Stadtchef zuletzt, dass er sich ein "Nein" des Verkehrsministeriums fast nicht vorstellen könnte, nachdem die Planungen und Evaluierungen schon so weit fortgeschritten seien. Und falls ja, dann würde "die Stadt Wien alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, dagegen anzugehen", so Ludwig vor dem Gemeinderat.

Die Wiener Oppositionspartei FPÖ kritisierte das etwaige Ende des geplanten Baus. "Die kolportierte Rumpfvariante ohne Lobautunnel und Lückenschluss zwischen Groß Enzersdorf und Schwechat würde die tägliche Stauhölle für 200.000 Menschen im 22. Bezirk auf viele Jahre festschreiben, aber durch die fehlende Entlastung für A22 und A23 auch massive Schäden für die Wiener Wirtschaft nach sich ziehen", warnte der Verkehrssprecher Toni Mahdalik.

Die Umweltschutz-NOGs Greenpeace und WWF begrüßten hingegen die Pläne. "Eine Absage des Lobautunnels wäre die einzig richtige Entscheidung. Das Megaprojekt Lobau-Autobahn gefährdet einen unersetzlichen Lebensraum, schädigt das Klima und droht eine Verkehrslawine auszulösen. Die Zeit solcher fossiler Monsterprojekte ist endgültig abgelaufen", so Klara Maria Schenk, Klima- und Verkehrsexpertin bei Greenpeace in Österreich.

"Ein Stopp des Lobautunnels wäre ein wichtiges Signal für den Klima- und Bodenschutz. Gerade unter einem Naturschutzgebiet hat eine Autobahn nichts verloren. Es ist höchste Zeit, fossile Straßenbauprojekte zu stoppen und mit einer Öffi- und Rad-Offensive die Mobilitätswende einzuläuten", sagte Hanna Simons vom WWF. (APA/Red)