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Corona: Wien impfte fast 200.000 Auswärtige Corona: Wien impfte fast 200.000 Auswärtige
Gesundheit

Corona: Wien impfte fast 200.000 Auswärtige

70 Prozent der "Fremdstiche" gingen nach Niederösterreich und ins Burgenland.
W24 Redaktion
Donnerstag, 02. Dezember 2021
Verfasst am 02.12.2021 von W24 Redaktion

Fast 200.000 Personen ohne Hauptwohnsitz in Wien haben in der Bundeshauptstadt ihre Corona-Impfung bekommen. Dies geht aus aktuellen Daten der Stadt hervor. 70 Prozent dieser "Fremdstiche" gingen nach Niederösterreich und ins Burgenland, doch bekamen auch 28.235 im Ausland gemeldete Personen ihr erstes Jaukerl in Wien. Ein "Exportschlager" war die Kinderimpfung. Mehr als ein Siebentel der 14.825 in Wien geimpften Fünf- bis Elfjährigen lebt auswärts, 112 im Ausland.

Für Corona-Impfungen gilt grundsätzlich das Wohnsitzkriterium, doch wird das von den Bundesländern unterschiedlich streng ausgelegt. Die Stadt Wien war diesbezüglich wegen der hohen Anzahl an Einpendlern, aber auch des internationalen Charakters der Stadt betont liberal.

Entsprechend wird in Wien jeder geimpft, der einen Bezug zur Stadt hat, etwa einen Arbeitsplatz oder in der Millionenmetropole lebende Familienangehörige. Für auswärtige Impfwillige attraktiv wurde Wien auch durch niederschwellige Impfangebote, die vorzeitige Verkürzung des Intervalls für Auffrischungsimpfungen und die europaweit erste Impfstraße für Off-label-Kinderimpfungen.

Bis Montag wurden in Wien 1.427.220 Erstimpfungen durchgeführt. Davon entfielen 193.609 Impfungen oder 13,5 Prozent auf Personen ohne Hauptwohnsitz in Wien (Niederösterreich 119.549, Burgenland 17.580, Steiermark 11.793, Oberösterreich 7.820, Kärnten 3.596, Salzburg 2.269, Tirol 1.718, Vorarlberg 1.059 und Ausland 28.235). Bei den 1.334.152 Vollimmunisierungen gab es 170.114 "Auswärtige" (12,8 Prozent), von den 440.313 Drittstichen gingen 50.116 (11,3 Prozent) an Personen ohne Lebensmittelpunkt in Wien.

Deutlich höher ist der Anteil der Nicht-Wohnsitzer bei den Kinderimpfungen. 14,8 Prozent der in Wien bei Fünf- bis Elfjährigen durchgeführten 14.825 Erstimpfungen (2.199) und sogar 23,4 Prozent der 2.253 Vollimmunisierungen (427) gingen auf das Konto von außerhalb Hauptgemeldeten. 84 Prozent der Kinder-Erstimpfungen gingen nach Niederösterreich (1.776) und ins Burgenland (137), gefolgt von der Steiermark (82), Oberösterreich (63), Salzburg (elf), Kärnten (zehn), Tirol (sechs) und Vorarlberg (zwei).

Insgesamt wurden in Wien somit 413.839 Impfdosen an Personen verabreicht, die keinen Hauptwohnsitz in der Bundeshauptstadt haben. 55.870 Impfdosen gingen an Personen, die nicht in Österreich gemeldet sind. Doch waren sie wohl besser investiert als so manche offizielle Impfstoffspende der Republik Österreich, die nach aufwendigem Export auf dem Müll gelandet ist. So wurde am Wochenende bekannt, dass Bosnien-Herzegowina einen Teil der 500.000 AstraZeneca-Impfdosen wegwerfen musste, die es als Spende aus Österreich erhalten hat. Der Grund waren offenbar kurze Ablaufdaten. Vor diesem Hintergrund rief jüngst auch der neue WHO-Notfallkoordinator für Europa, Gerald Rockenschaub, die Geberländer auf, Dosen mit längerem Verfallsdatum zu spenden. "Jede verfallene Impfdose ist eine Katastrophe", sagte der steirische Arzt im APA-Gespräch. (APA)