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Rätselraten um Lockdown-Ende Rätselraten um Lockdown-Ende
Gesundheit

Rätselraten um Lockdown-Ende

Was wird am 13. Dezember nun passieren? Zeichen verdichten sich, dass zumindest der Handel wieder aufsperren kann.
Hannes Huss
Montag, 06. Dezember 2021
Verfasst am 06.12.2021 von Hannes Huss

Die Bundesregierung konstituiert sich am Montag - wieder einmal - neu. Dann muss sich die Neo-Regierung unter dem neuen Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) wieder relativ rasch und detailreich darum bemühen, den weiteren Fahrplan zur Pandemiebekämpfung und zum Lockdown-Ende für Wirtschaft und Bevölkerung zu skizzieren, denn, der Handel, die Gastronomie, der Tourismus - und auch die körpernahen Dienstleister warten höchst angespannt auf weitere Verordnungen, geht es doch immerhin um das ungemein wichtige Weihnachtsgeschäft.

Politische Beratungen

Am Dienstag soll es, so die Wirtschaftskammer-Fachvertretung Gastronomie gegenüber W24, Beratungen auf Wiener Landesebene geben, bevor am Mittwoch erneut ein großer Corona-Gipfel zwischen Bund und Ländern über die Bühne geht. Die Zeichen verdichten sich, dass das Land ab dem 13. Dezember jedenfalls wieder in eine Art "Lockdown light" übergeht - sprich, der Non-Food-Handel darf ab jenem Tag wieder öffnen. Betreten dürfen Geschäfte dann aber aller Voraussicht nach nur Kunden, die einen 2G-Nachweis besitzen. Der Lockdown für Ungeimpfte könnte schießlich noch bis zum 1. Februar - an jenem Tag soll die gesetzliche Impfpflicht in Kraft treten - weitergehen. Auch Frisöre dürften am 13. Dezember ihre Geschäfte wieder öffnen können - FFP2-Maskenpflicht und strenge Hygieneregeln inklusive. Für Hotellerie, Events und Weihnachtsmärkte hingegen sieht es jedoch eher düster aus, Kinos, Fitnesscenter und Theater hängen ebenso in der Warteschleife.

Unterschiedliche Sichtweisen zur Öffnung

Anzunehmen ist, dass Wien wieder strengere Maßnahmen anpeilt. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) ließ zuletzt verlautbaren, dass die Wiener Corona-Verordnung (2GPlus - Geimpft, genesen und PCR-getestet) nach dem Lockdown auf alle Bereiche der Gastronomie ausgedehnt werden könnte - sofern die Gastronomie am 13. Dezember überhaupt wieder aufsperren darf. Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) hat sich am Montag bei einer Pressekonferenz skeptisch zu einer 2GPlus-Ausweitung auch auf die Tagesgastronomie gezeigt - für die Nachtgastronomie und für Events ab 25 Personen war kurz vor dem Lockdown eine eigene Wiener Corona-Verordnung diesbezüglich in Kraft getreten, allerdings nicht lange gültig, da der Lockdown für alle kurz danach in Kraft getreten war.

Bürgermeister Michael Ludwig steigt hier nämlich auf die Bremse. Eine Öffnung könne nur "schrittweise" erfolgen, so der Stadtchef, der mit seiner Meinung nicht alleine da steht. In die selbe Kerbe schlagen etwa Vizekanzler Werner Kogler (G) oder Grünen-Klubobfrau Sigrid Maurer. Anders sieht das hingegen Tirols Landeshauptmann Günther Platter (ÖVP), der alle Bereiche - auch die Gastronomie - am 13. Dezember aufmachen will. Die Bundesregierung "müsse Wort halten", man könne Geimpfte und Genesene nicht weiter drangsalieren, so die Meinung des Landeshauptmannes.

Platter: Die Öffnung solle aber von klaren Sicherheitsvorkehrungen begleitet sein und der Lockdown für Ungeimpfte weitergehen. Es solle keine Nachtgastronomie geben, fix zugewiesene Sitzplätze und Maskenpflicht. Es solle "deutliche Einschränkungen" geben, aber "wenn wir was vereinbaren und die Zahlen in die richtige Richtung zeigen, muss man das einhalten."

Was letzten Endes Neo-Kanzler Karl Nehammer Mittwoch verkünden wird, bleibt abzuwarten. Die Situation an Österreichs Spitälern bleibt weiterhin sehr angespannt, die Neuinfektionen sind zuletzt allerdings merkbar zurückgegangen. (hh/Red/APA)

Am Dienstag um 18:30 Uhr in 24 Stunden Wien: Martina Haslinger von der Wirtschaftskammer/Fachgruppe Gastronomie und Markus Arige - Präsident des Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands, zur angespannten Situation im Handel und in der Gastro.