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Der Polster aus dem Möbelgeschäft des Vertrauens Der Polster aus dem Möbelgeschäft des Vertrauens
Meinung

Der Polster aus dem Möbelgeschäft des Vertrauens

Aufatmen in Wien: die Handelsöffnung suggeriert einen langen Weg zurück in die Normalität. Kommentar von W24-CR Hannes Huss zur Handelsöffnung.
Hannes Huss
Montag, 08. Februar 2021
Verfasst am 08.02.2021 von Hannes Huss

Hätte man uns diese Geschichte im Vorjahr als Zukunftsvision erzählt, hätten wir es wohl nicht glauben können: der 8. Februar ist tatsächlich der erste Tag im noch jungen Jahr, an dem alle Handelsgeschäfte - und auch körpernahe Dienstleister wie Frisöre und Masseure - vollständig wieder öffnen dürfen.

Ein leichtes Aufatmen

In der Stadt ist heute - trotz des winterlich-schlechten Wetters - ein spürbarer Seufzer der Erleichterung wahrnehmbar gewesen. Auch wenn dieser Schritt aufgrund des Tirol-Desasters und der immer noch hohen Corona-Fallzahlen nur sehr wackelig erscheint - er suggeriert zumindest einen leichten und ganz stark gebrauchten Hoffnungsschimmer auf dem noch sehr langen und unsicheren Weg zurück in die Normalität.

Auch ich wollte heute unbedingt kurz die Luft des "freieren Landes" atmen. Kurz und schnell - natürlich ausgerüstet mit FFP2-Maske und 2-Meter-Augenvisier - habe ich etwa das Möbelgeschäft meines Vertrauens ums Eck in Wien-Penzing betreten, um zwei ganz normale Pölster real und ohne Online-Hick-Hack zu erwerben.

Positive Grundstimmung in den Geschäften

Ich fühlte eine überwiegend positive Grundstimmung, dass es nun doch - wenn auch nur zögerlich - einen Schritt in Richtung Zukunft geht. Positiv für alle Angestellten - und auch für jene, die sich nach dem erdrückenden "Gefängnisgefühl" einfach nur einem kurzzeitigen Bummel durch schöne Dinge hingeben wollten.

W24-Moderator und Redakteur Michael Glatz und Redakteur und Kameramann Christoph Schütz haben heute etwa für W24 in der Wiener City lange Menschenschlangen ausfindig machen können. Die Kunden standen beharrlich, aber auch in Erwartung bei Null Grad im Nieselregen - ebenfalls vor der Bekleidungskette ihres Vertrauens. Möge man dies vielleicht für dumm oder unnötig halten: hier spielen doch gewisse erworbene Freiheiten eine Rolle, Freiheiten an die wir lange Jahre und Jahrzehnte gewöhnt waren, ohne sie vielleicht wirklich zu schätzen.

Trotz aller Vorsicht und Mahnungen von Virologen und Politikern hat man sich schon kurzzeitig im Geschäft gedanklich die Frage stellen müssen: In der U-Bahn oder im Supermarkt funktionieren die Maßnahmen auch "Hardcore-Lockdown". Warum nicht also auch im Lockdown light? Wenn die Leute vorsichtig sind, aufpassen und sich auch bewusst zu FFP2-Masken entschließen, steht einem normalen Einkauf unter allen erdenklichen Sicherheitsbestimmungen der Geschäfte grundsätzlich nichts mehr im Wege. Möge es nun einige Zeit zumindest so bleiben.

Über die beiden neuen Pölster herrscht übrigens große Freude. (hh)