Flughafen Wien blickt auf Verlustjahr 2020
Der Flughafen Wien hat erwartungsgemäß 2020 wegen der Coronapandemie und dem Einbruch der internationalen Reisen massiv gelitten. Der Umsatz ging um 61,1 Prozent auf 333,7 Mio. Euro zurück, es gab erstmals in der Unternehmensgeschichte einen Verlust, der mit 75,7 Mio. Euro gleich heftig ausfiel. Heuer hofft der Flughafen auf einen Aufschwung ab dem zweiten Halbjahr und in Summe auf eine "Schwarze Null" mit 4 Mio. Euro Gewinn bei 430 Mio. Euro Umsatz.
2020 gab es nur 7,8 Mio. Reisende, so wenige wie zuletzt 1994. Auch jetzt liegt das tägliche Passagieraufkommen unter 10 Prozent des Vorkrisenniveaus. Über das ganze Jahr hofft der Flughafen Wien, dass die Passagierzahl 40 Prozent der Vor-Coronazeiten betragen wird, in Wien wären das 12,5 Millionen Passagiere, in der Gruppe inklusive Flughäfen Malta und Kosice 15,9 Millionen. Angesichts dieser Erwartungen brauche der Flughafen bis Ende 2022 Kurzarbeit, sonst drohe ein massiver Jobabbau, heißt es in der Aussendung des Flughafens Wien am Donnerstagmorgen.
"Wer geimpft, immun oder negativ getestet ist, muss reisen dürfen, andauernde Einschränkungen für Geimpfte sind nicht gerechtfertigt", fordert Flughafen-Vorstand Günther Ofner. Dafür brauche es europaweit einheitliche Mindeststandards für Impf- und Testnachweise.
Am Flughafen Malta ging der Umsatz 2020 um 67,9 Prozent auf 32,2 Mio. Euro und die Passagierzahl um 76,1 Prozent auf 1,7 Millionen zurück, es gab einen Verlust von 4,3 Mio. Euro. In Kosice brachen die Passagierzahlen um 82,6 Prozent auf rund 100.000 ein, bei 5,5 Mio. Euro Umsatz gab es 0,9 Mio. Euro Verlust.
Der Flughafen Wien hat 2020 seine Investitionen auf weniger als die Hälfte (von 171,8 auf 79,9 Mio. Euro) reduziert. Heuer soll es eine weitere Reduktion der Investitionen auf 62 Mio. Euro geben. (APA)