Kunstgebung: Die Kultur droht zu verschwinden
Ursprünglich wäre die "Kunstgebung" am vergangenen Samstag, dem Welttag des Theaters, als Stationsaufführung durch ganz Wien konzipiert gewesen. Aufgrund der coronabedingten Verschärfungen im Osten Österreichs verlautbarten die Organisatoren der Protestaktion ihre Forderungen schließlich in kleinem Rahmen vor dem Burgtheater.
„Kunst und Kultur ist zuallererst zugesperrt worden und gleichzeitig sind wir die letzten, die wieder aufsperren dürfen“, so ein Sprecher der Initiative. Bereits seit 3. November ist der Veranstaltungssektor durchgehen geschlossen. Hilfszahlungen decken nur einen Teil der Einkommensausfälle ab – tausende Kunst- und Kulturschaffende haben schon monatelang keine Möglichkeit zusätzlich zu arbeiten und sich etwas zu erwirtschaften. Die Kultur droht von der Bildfläche zu verschwinden.
Ein kleiner Lichtblick sei der, von der Wiener Stadtregierung geplante Kultursommer mit Open Air Bühnen in jedem Bezirk. „Wenn wir schon nicht unsere eigenen Räumlichkeiten nutzen dürfen, ist das zumindest eine Alternative, die wir begrüßen. Nach dem Vorbild von Berlin wären auch Pilotprojekte denkbar, um wissenschaftlich begleitet auszutesten welche Rolle kulturelle Veranstaltungen tatsächlich beim Infektionsgeschehen haben“, sagt Gerhard Ruiss, Mitorganisator und Geschäftsführer der IG Autorinnen/Autoren. (Red)
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