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Riesen-Karikatur gegen kaltherzige Politik Riesen-Karikatur gegen kaltherzige Politik
Gesellschaft

Riesen-Karikatur gegen kaltherzige Politik

Eine riesige Zeichnung von Bundeskanzler Sebastian Kurz, prangt auf einer 230 qm großen Feuermauer beim Naschmarkt.
Barbara Duras
Dienstag, 09. März 2021
Verfasst am 09.03.2021 von Barbara Duras

Die 230 m2 große Feuermauer auf der Linken Wienzeile ist eine der prominentesten Werbeflächen des Landes. Seit heute prangt dort ein riesiges Bild von Bundeskanzler Kurz, dem unter dem Sakko seines Slim-Fit-Anzugs etwas fehlt: ein Herz. Das Bild stammt von Gerhard Haderer, einem der pointiertesten Künstler Österreichs, der für seine eindringlichen Zeichnungen und politischen Karikaturen bekannt ist. Haderer stellt diese Arbeit der Initiative „Courage – Mut zur Menschlichkeit“ exklusiv und unentgeltlich zur Verfügung. Dank der Unterstützung durch private Spender*innen kann es nun in einer Form präsentiert werden, die – in jeder Hinsicht – schwer zu übersehen ist.

Trauriges Jubiläum

Haderer und die Initiative „Courage“ wollen dieses Großplakat „als stille Protestaktion“ gegen die kaltherzige Politik der Bundesregierung verstanden wissen. Das Datum der Enthüllung wurde bewusst gewählt, denn seit dem Brand von Moria in der Nacht vom 8. auf den 9. September 2020 ist exakt ein halbes Jahr vergangen. „In den vergangenen sechs Monaten hat sich die Lage der Menschen dort immer weiter verschlechtert. Statt Familien aus den Elendslagern zu retten, hat die Regierung ,Hilfe vor Ort‘ versprochen, die aber immer noch nicht angekommen ist. Ein trauriges Jubiläum“, so Katharina Stemberger von der Initiative „Courage“.


„Es gibt unzählige Menschen in Österreich, die hier helfen wollen und können – aber Bundeskanzler Kurz verhindert jede Form der Rettung. Man kann das eigentlich nur mehr als vorsätzlich unterlassene Hilfeleistung bezeichnen“, erläutert Haderer seine Beweggründe für die Unterstützung dieses eindringlichen Appells an den Bundeskanzler, sich auf die Suche nach seinem fehlenden Herzen zu begeben „Wir haben bewusst auf einen Begleittext verzichtet, da dieses starke Bild für sich spricht. Wenn Kurz nicht umdenkt, wird das aber nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir ihn mit dem Vorwurf der sozialen Kälte konfrontieren“, ergänzt Stemberger. Bundeskanzler Kurz wird das Sujet wohl gelegentlich sehen: Es befindet sich auf der Route vom Bundeskanzleramt nach Meidling. Das Plakat soll zumindest einen Monat lang hängen. Die prominente Werbefläche ermöglicht 2,5 Millionen monatliche Sichtkontakte. Auf der freien Fläche unter der Karikatur von Sebastian Kurz, können Sprayer übrigens hochoffiziell ihre Meinung kundtun - ähnlich einem Speakers Corner für Wien.