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Corona - Beratungen im Wiener Rathaus Corona - Beratungen im Wiener Rathaus
Politik

Corona - Beratungen im Wiener Rathaus

Michael Ludwig in Konferenz mit Fachleuten aus den Bereichen Medizin oder Prognostik.
W24 Redaktion
Donnerstag, 27. Mai 2021
Verfasst am 27.05.2021 von W24 Redaktion

In Wien haben am Donnerstag Beratungen zur aktuellen Corona-Situation begonnen. Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) hat erneut Fachleute aus Bereichen der Medizin oder auch der Prognostik eingeladen, um über die aktuelle Pandemie-Entwicklung in der Bundeshauptstadt zu sprechen. Anders als nach den Sitzungen der vergangenen Wochen wird der Stadtchef heute aber wohl keine Entscheidungen verkünden.

Vielmehr werden die Ergebnisse in die für morgen, Freitag, angesetzten Gespräche mit dem Bund einfließen, hieß im Büro des Bürgermeisters auf APA-Anfrage. Die Videokonferenz mit den Experten wird bis zum frühen Nachmittag dauern. Ludwig hat zuletzt wiederholt betont, dass er vor den Beratungen keine Prognosen in den Raum stellen wolle.

Einen Zeitpunkt, ab wann er weitere Öffnungsschritte für sinnvoll erachten würde, nannte der Stadtchef bisher nicht. Auch über Lockerungen etwa in Sachen Maskenpflicht oder die angedachte Ausweitung der Gastro-Öffnungszeiten wollte er sich noch nicht konkret äußern. Er wolle sich nicht an einem Wettlauf, wer früher Öffnungsschritte ankündige, beteiligen, betonte er.

Die Pandemie war einmal mehr auch im Gemeinderat Thema. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) gab dabei unter anderem Einblick in die aktuelle Impfstrategie. Er berichtete, dass diesbezüglich auch die Vorbereitungen bei den Jugendlichen voll angelaufen sind. In der Gruppe der 12- bis 15-Jährigen seien bereits 15 Prozent angemeldet, in der Altersgruppe von 16 bis 19 Jahren bereits 55 Prozent. "Das ist großartig", konstatierte er.

"Das einzige was uns fehlt, ist der Impfstoff", sagte er. Denn es würde sich um 140.000 Jugendliche insgesamt handeln. Die dafür nötigen 280.000 Impfdosen "werden wir nicht bekommen". Man werde sich darum zunächst auf Personen konzentrieren, die aufgrund besonderer Umstände eine Impfung erhalten sollten - etwa Bewohnerinnen und Bewohnern von Behinderteneinrichtungen.

Insgesamt gebe es in Wien mit dem heutigen Tag bereits über eine Million Vorgemerkte. Dies sei mehr als die Hälfte der Bevölkerung. "Ich gebe zu, das überrascht mich." Die Impfbereitschaft sei höher als ursprünglich vermutet, freute sich Hacker.

Der Ressortchef informierte auch über den Bundesländer-Ausgleich bei den Vakzinen. Wien erhalte einen solchen, da viele Personen, die nicht in der Stadt gemeldet seien, hier geimpft würden - weil sie hier arbeiten. Dazu gebe es keinen öffentlichen Streit, beteuerte er. Es sei von Anfang an ausgemacht gewesen, dass es einen solchen Ausgleich geben werde. Aus Niederösterreich erhalte Wien etwa 30.000 Dosen. "Das findet sehr einvernehmlich statt." Politisches Hickhack wäre hier unangebracht, zeigte sich Hacker überzeugt.

Auch Zahlen zu aktuellen Testungen wurden heute veröffentlicht - etwa über die Beteiligung in Schulen, Kindergärten und Horte. Seit Jänner können sich Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dort testen lassen. Seit Ostern gibt es zwei Testtage pro Woche. Mit heutigem Stand wurden dabei über 600.000 PCR-Untersuchungen durchgeführt, wie Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) und Gesundheitsstadtrat Hacker mitteilten.

"Die derzeit sehr niedrigen Infektionszahlen beim Wiener Bildungspersonal zeigen einerseits, dass es richtig war, dieser Gruppe als einer der ersten das Impfangebot zu machen und andererseits, dass die immer weiter optimierte Teststrategie an Wiener Bildungseinrichtungen funktioniert. Ich möchte mich herzlich bei allen im Bildungsbereich tätigen Personen, die sich bereits impfen haben lassen und allen, die das noch tun werden, bedanken, denn nur durch eine hohe Impfrate werden wir das Virus nachhaltig zurückdrängen können", so Wiederkehr. (APA)