Corona: Harter Ost-Lockdown zu Ende
Der harte Lockdown in Wien und Niederösterreich ist in der Nacht auf Montag zu Ende gegangen. Geschäfte öffnen wieder, ebenso persönliche Dienstleister wie Friseure. In der Bundeshauptstadt fiel auch die Maskenpflicht an belebten Orten. Seit Anfang April haben sich die beiden Bundesländer - zuerst gemeinsam mit dem Burgenland, das bereits vor zwei Wochen wieder öffnete - in einem regionalen Lockdown befunden. Grund war unter anderem eine Überlastung der Intensivstationen.
Das Ende des sogenannten Ost-Lockdowns bedeutet auch, dass die in Wien und Niederösterreich geltenden restriktiven Ausgangssperren nicht mehr gelten. Dort waren diese rund um die Uhr in Kraft. So waren Fahrten in andere Regionen nur zu bestimmten Zwecken erlaubt. Auch die Kultur- und Freizeiteinrichtungen wie Museen und Zoos dürfen nun wieder öffnen - das allerdings unter strengen Sicherheitsvorkehrungen. Weitere Lockerungen soll es erst wieder am 19. Mai bundesweit geben.
Ausgeschert aus dem sogenannten Ost-Lockdown war bereits vor zwei Wochen das Burgenland. Dort waren der Handel und der Dienstleistungssektor wieder geöffnet worden. Der dortige Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) musste wegen dieses Vorgehens Kritik einstecken. Mit dem Ende der verschärften Maßnahmen sind nun auch wieder etwa Einkaufsfahrten in andere Bundesländer erlaubt.
Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) sieht nach dem Ost-Lockdown die Strategie des regionalen Vorgehens gegen die Pandemie bestätigt: "Es war richtig, dass wir als eines der ersten Länder auf Massentests gesetzt haben und in der Pandemiebekämpfung gezielt regional und nicht flächendeckend vorgegangen sind." Mit diesen beiden Maßnahmen habe man die dritte Welle besser meistern können als andere Länder. Gleichzeitig betonte er die Wichtigkeit der Impfungen.
Die Infektionszahlen würden nach dem Ende des harten Lockdowns "ein bisschen" nach oben gehen, erläuterte die Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, im Ö1-"Morgenjournal". Sie verwies jedoch auf steigende Impfzahlen und die Testpflicht für bestimmte Bereiche. "Wir haben wirklich ein ausgezeichnetes Testangebot und so schauen wir uns jetzt die nächsten Tage und Wochen an, wie das weiter geht, stimmt weiterhin der Trend und stimmen die Zahlen?", sagte Reich.
Am 19. Mai könnte österreichweit auch wieder die Gastronomie ihre Türen öffnen, wobei neben Impfungen und Tests unter Aufsicht auch Wohnzimmer-Selbsttests zugelassen werden sollen. "Es ist natürlich so, dass das Testen jetzt dann gleichgestellt wird mit dem Impfen, aber in Wahrheit ist es nicht dasselbe. Das muss man eindeutig sagen. Impfen ist der viel bessere, sichere und stabilere Weg, um sich zu schützen", betonte die Generaldirektorin für die öffentliche Gesundheit. Die von der Regierung zuletzt für Mitte Mai angekündigten Betriebsimpfungen werden laut Reich österreichweit am 17. Mai starten. Wien wiederum hat damit bereits heute, Montag, begonnen. (APA)