Mehr Rattensichtungen in Wien?
Bis zu 2000 Nachkommen kann ein Rattenpärchen im günstigsten Fall pro Jahr zeugen. Dementsprechend hoch dürfte auch die Population dieser Nagetiere in Großstädten sein. Für Wien gibt es zwar keine offiziellen Zahlen, doch grobe Schätzungen gehen von zwei bis fünf Ratten pro Wiener*in aus - das seien weniger als in anderen Großstädten wie etwa Berlin oder New York, wie der Vorsitzende der Wiener Schädlingsbekämpfer, Peter Fiedler gegenüber W24 sagt. Der Experte in der Wirtschaftskammer vertritt 65 Unternehmen, die Liegenschaften in Wien regelmäßig auf Ratten kontrollieren. Laut Wiener Rattenverordnung muss das alle zwei bis drei Monate geschehen, da die Schädlinge auch Krankheiten übertragen können.
Während Fiedler von einer leicht steigenden Population der Ratten in Wien ausgeht, spricht ein anderer Meister der Schädlingsbekämpfer von einer steigenden Sensibilisierung der Bevölkerung: Christoph Kohsem meint, die Lockdowns der Corona-Pandemie hätten den Wiener*innen Zeit gegeben, mehr auf ihre häusliche Umgebung zu achten, und dadurch wären auch mehr Ratten gesichtet worden.
Beide Experten sind sich einig, dass Rattenbefall einhergeht mit einer Müllproblematik: Übervolle Mistkübel mit Speiseresten seien ein wahres "El Dorado" für die Nager. Die Schädlingsbekämpfer-Branche wünsche sich daher, dass die Wiener Bevölkerung mithilft, die Ratten in Schach zu halten. Einerseits solle darauf geachtet werden, Essensreste fachgerecht in die entspechenden Behälter zu entsorgen. Andererseits sei es wichtig, Rattensichtungen zu melden - am besten an die Hausverwaltung, die dann die Schädlingskämpfer anfordert.