Neuer „Klima-Boulevard“ fürs Nordbahnviertel
Das rund 85 Hektar große Areal des ehemaligen Nordbahnhofs zählt zu den größten und wichtigsten Stadtentwicklungsprojekten Wiens. In den kommenden Jahren entsteht dort neuer, urbaner Lebensraum für über 40.000 Menschen, die auf dem ehemaligen Bahnhofsareal leben und arbeiten werden. In Etappen entstehen bis 2026 etwa 10.000 Wohnungen und 20.000 Arbeitsplätze. Im Bereich des Austria Campus wurden bereits Bürogebäude mit rund 8.000 Arbeitsplätzen geschaffen. Unter anderem entstanden hier der neue Hauptstandort der UniCredit Bank Austria, ein Hotel sowie die Zentrale der Wirtschaftskammer Wien. Der Bereich „Wohnallee und Bildungscampus“ wurde 2019/20 fertiggestellt und der Bereich „Freie Mitte - Vielseitiger Rand" wird bis 2026 entwickelt. Alleine auf diesem rund 32 Hektar großen Teilbereich des Stadtentwicklungsgebietes Nordbahnhof sollen bis 2026 rund 5.000 Wohnungen und 2.500 Arbeitsplätze entstehen.
Heute präsentierten Planungsstadträtin Ulli Sima, der Bezirksvorsteher der Leopoldstadt Alexander Nikolai und ÖBB-Infrastruktur AG Vorständin Silvia Angelo die Pläne für die verlängerte Bruno-Marek-Allee, eine wichtige Verbindungsader im zweiten, großen Bauteil des Nordbahnviertels: „Wir schützen den Grünraum in unserer Stadt und nutzen brachliegende Industrie- oder Bahnhofsareale um sie in grüne, wunderbare neue Lebensräume für die Menschen in unserer Stadt zu verwandeln. Mein Credo für die Stadtplanung lautet mehr kühlende Grünflächen in unserer Stadt zu schaffen. Dafür schauen wir uns alle geplanten Projekte nochmals genau an. Das gilt auch für die neue Bruno-Marek-Allee mit der hier nun ein neuer ‚Klima-Boulevard‘ entsteht, mit vielen Grünflächen, Bäumen, entsiegelten Flächen und breiten Gehsteigen zum entspannten Flanieren“, so Planungsstadträtin Ulli Sima.
Auch der Bezirksvorsteher der Leopoldstadt Alexander Nikolai freut sich über die Pläne für den neuen Klima-Boulevard: „Obwohl die Bruno-Marek-Allee noch zur Hälfte eine Großbaustelle ist, gilt die Ostseite schon jetzt als Anziehungspunkt des Nordbahnhofgrätzls. Für eine lebendige Nachbarschaft sorgt die bunte Mischung aus Geschäften, Lokalen, Büros, Wohnen, Vereinen und religiösen Einrichtungen. Den vielfach geäußerten Wunsch, die Flaniermeile zusätzlich zu begrünen, können wir mit den neuen Plänen umsetzen, um noch mehr für ein gutes Klima herauszuholen“.
„Die Entwicklung des Nordbahnviertels geht zügig voran. Dort wo früher einmal Bahnbetrieb stattgefunden hat, entsteht heute ein ganz neues Stadtviertel mit Wohnungen und Büros für viele tausende Menschen. Die Verlängerung der Bruno-Marek-Allee ist dabei ein weiterer wichtiger Schritt, um das Viertel zu formen und die Lebensqualität für seine BewohnerInnen weiter zu erhöhen. Wir freuen uns, als ÖBB hier einen Beitrag geleistet zu haben“, so Silvia Angelo, Mitglied des Vorstands ÖBB-Infrastruktur AG.
Blühsträucher, begrünte Fassade & 13 neue Bäume
Entlang der Bruno-Mark-Allee entsteht auf einer Fläche von 3.000 m² ein neuer, klimafitter Stadtraum mit hoher Aufenthaltsqualität: konsumfreie Sitzgelegenheiten und Schanigärten laden zum Verweilen ein. Blühsträucher und mit bunten Stauden bepflanzte Baumscheiben dienen als optische Hingucker. Die 13 großkronige Bäume spenden künftig natürlichen Schatten und Nebelduschen sorgen für Abkühlung an heißen Tagen. Die Bäume bilden eine Allee und stehen beidseitig der Straßenmitte und beschatten so auch die Fassadenflächen der angrenzenden Gebäude. Die vornehmlich hellen Oberflächen der Pflastersteine erhitzen sich im Sommer nicht so stark und sorgen im Winter für eine gute Lichtreflexion. An der Ecke zur Taborstraße wird eine großzügige Fassadenbegrünung für einen zusätzlichen Kühlungseffekt sorgen. Die Bauarbeiten starten 2022, sie werden von den im Nordbahnviertel beteiligten Bauträgern ausgeführt und sollen bis Frühjahr 2023 (Ostseite) bzw. Sommer 2024 (Westseite) fertiggestellt sein.
Mit Öffis & Rad ins Nordbahnviertel
Das Nordbahnviertel ist mit den Öffis schon heute gut angebunden und auch mit dem Rad kommt man aus verschiedenen Richtungen gut zum bzw. durch den neuen Stadtteil. Das Radewegenetz wird dort weiter ausgebaut. Auf dem neuen „Klima-Boulevard“ Bruno-Marek-Allee im zweiten großen Bauabschnitt des Nordbahnviertels, befinden sich auch die neue Haltestelle der Straßenbahnlinie O, sowie künftig der Hauptzugang zum Erholungsgebiet „Freie Mitte“. Für Fahrräder stehen im südlichen Teil Nähe Taborstraße zehn Radbügel zur Verfügung, die das Fahrradabstellangebot im bereits realisierten Bereich der Bruno-Marek-Allee bzw. jenes vor dem Bildungscampus ergänzen. Beim Parkeingang gibt es einen Trinkbrunnen mit frischem Quellwasser zum Durst-Löschen.
Entsiegelte Pflasterung als Hingucker
Die Planung der LandschaftsarchitektInnen Doris Haidvogl und Korbinian Lechner (Büro korbwurf) sieht verkehrsberuhigte, multifunktionale und begrünte Straßenräume vor. Die Zufahrt für Einsatzfahrzeuge und den Lieferverkehr wird möglich sein. Querungen für FußgängerInnen gibt es an mehreren Stellen. Die Sitzmöblierung und das Pflastermuster der Multifunktionsflächen im fertigen Teil der Bruno-Marek-Allee werden auch hier weitergeführt. Die teppichartige Textur von hellen und dunklen Betonsteinen in den Multifunktionszonen bildet ein Oberflächenmuster, das an Strichcodes erinnert. So erhält der neue „Klima-Boulevard“ einen hohen Wiedererkennungswert.