AUA: Abbau hunderter Stellen geplant
Aufgrund der zurückhaltenden Reisetätigkeit infolge der Corona-Pandemie ist die AUA auch im zweiten Quartal mit einem Betriebsverlust (EBIT) unterwegs. Obwohl das Minus in diesem Halbjahr kaum geringer als 2020 ist, sollen weiterhin Jobs wegfallen.
Um wettbewerbsfähig zu bleiben, solle das restrukturierte Unternehmen etwa 20 Prozent kleiner werden, so die Lufthansa-Tochter. Daher müssten insgesamt 1.350 Stellen abgebaut werden. Ungefähr 850 Vollzeitstellen davon seien bereits durch natürliche Fluktuation erreicht.
Der Halbjahresumsatz der AUA sank wegen der Coronakrise um 42 Prozent auf 187 Mio. Euro. Im zweiten Quartal waren es mit 126 Mio. Euro um 260 Prozent mehr als im Vorjahresquartal. Aber trotzdem um 79 Prozent weniger als im zweiten Quartal 2019.
Die operativen Erträge verringerten sich von Jänner bis Juni um 45 Prozent auf 201 Mio. Euro. Andererseits wurden auch die operativen Aufwendungen gedrückt. Sie lagen im Halbjahr mit 402 Mio. Euro um 33 Prozent unter der Vorjahreshöhe. Vor allem sanken die Aufwendungen für Kerosin und die Gebühren und es gab zudem reduzierte Personalaufwendungen. Das Hochfahren des Flugbetriebs zu Beginn des Sommers ließ die Gesamtaufwendungen im Zweiten Quartal aber auf 231 Mio. Euro steigen.
Die Passagierzahl der AUA ging im Halbjahr um 44 Prozent auf 1,11 Mio. zurück - verglichen mit 2019 ist das ein Rückgang um 83 Prozent. Die Zahl der Flüge sank ebenfalls um 31 Prozent auf 16.286. Somit kamen die Austrian Airlines am Ende des zweiten Quartals lediglich auf 55 Prozent ihrer Kapazität von vor der Krise.
"Steigende Buchungszahlen im Sommer verschaffen uns Luft, doch die Krise lässt uns noch lange nicht aufatmen", sagte CEO Alexis von Hoensbroech.
Um der erhöhten Nachfrage auf Kurz- und Mittelstrecken zu entsprechen, habe man die Destinationen im Sommerflugplan auf über 100 Ziele angehoben. Steigende Buchungseingänge zu Halbjahresende, Kurzarbeit und "wirkungsvolle Modernisierungsmaßnahmen" hätten eine weiter stabile Liquiditätssituation ermöglicht, die das Unternehmen auf Kurs halte, so der AUA-Chef.
Erfreulich sei für die AUA aber das am 14. Juni verkündete Urteil des Europäischen Gerichts. Mit diesem wurde die Staatshilfe für Austrian Airlines von der Republik Österreich in Höhe von 150 Mio. Euro für unionsrechtskonform erklärt. Laut Lufthansa-Halbjahresbericht hat die AUA am 15. Juli 30 Mio. Euro aus dem im Rahmen der staatlichen Stabilisierungsmaßnahmen aufgenommenen Konsortialkredit von 300 Mio. Euro vorzeitig getilgt. (APA/red)