Fonds Soziales Wien: Unser Sozialsystem ist krisenfest
Peter Hacker, Stadtrat für Gesundheit, Soziales und Sport, und Anita Bauer, Geschäftsführerin des Fonds Soziales Wien (FSW), präsentierten am Donnerstag in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege des AWZ Soziales Wien den Geschäftsbericht 2020 des FSW.
„2020 war für uns alle ein Ausnahmejahr – und dieser Geschäftsbericht zeigt, wie gut die Pandemiebewältigung im Wiener Sozialsystem funktioniert hat“, so Sozialstadtrat Hacker. „Der FSW hat nicht nur im medizinischen Krisenstab der Stadt Wien mit angepackt, er hat auch unter erschwerten Pandemiebedingungen das Wiener Sozialsystem am Laufen gehalten. Ein unglaublicher Kraftakt mit vielfältigen Maßnahmen, um durchgehend für die Menschen in Wien da zu sein.“
Das bestätigt auch FSW-Geschäftsführerin Anita Bauer: „Soziale Dienstleistungen können trotz Lockdown nicht einfach zusperren. Es galt, rasch die richtigen Maßnahmen zu setzen, um die Menschen weiterhin gut zu versorgen und sowohl die Kundinnen und Kunden als auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bestmöglich vor dem Virus zu schützen.“
Wichtige Rolle im Krisenmanagement der Stadt
Der Fonds Soziales Wien war von Beginn an in den medizinischen Krisenstab der Stadt Wien eingebunden. Als Informationsdrehscheibe zwischen der Wiener Gesundheitsbehörde und den sozialen Einrichtungen, aber auch darüber hinaus. „Gemeinsam mit der Berufsrettung Wien haben unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für den Einsatzstab der Stadt Wien eine digitale Logistikplattform für kritische Hilfsgüter entwickelt, um die Versorgung von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen mit Schutzausrüstung und Test-Kits sicherzustellen“, berichtet Anita Bauer. „Dieses Projekt wurde mit dem österreichischen Verwaltungspreis ausgezeichnet.“
Zentrale Anlaufstelle: Über eine Million Anrufe bei 1450
Die telefonische Gesundheitsberatung 1450 übernahm von Beginn der Pandemie an eine zentrale Rolle in der Teststrategie der Stadt Wien und wurde über Nacht zur zentralen Anlaufstelle für die Abklärung von COVID-Verdachtsfällen. Die Zahl der AnruferInnen und damit auch der Ausbau des Betriebs sind entsprechend enorm angestiegen: 2020 wurden über 1 Million Anrufe bei 1450 in Wien verzeichnet – das bedeutet einen Anstieg um das Fünfzehnfache (2019: 61.730 AnruferInnen) gegenüber dem Vorjahr. Das Team der telefonischen Gesundheitsberatung wurde deshalb laufend aufgestockt. Rund 185.000 COVID-19-Verdachtsfälle wurden zur Testung an die zuständigen Stellen übergeben.
Sozialsystem „am Laufen gehalten“
Neben der Rolle im Krisenmanagement hat der FSW auch im Corona-Jahr 2020 dafür gesorgt, dass rund 107.100 Menschen in Wien die Unterstützung erhielten, die sie benötigten: Menschen mit Pflege- und Betreuungsbedarf, Menschen mit Behinderung, Flüchtlinge, wohnungslose Menschen und überschuldete Menschen. Der Gesamtaufwand für Leistungsförderungen und -finanzierungen betrug 1,817 Mrd. Euro (1,727 Mrd. Euro in 2019). „Ich möchte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im Sozialbereich danken, die in diesem Ausnahmejahr für die Menschen in Wien da waren“, so Anita Bauer.
160 FSW-Partnerorganisationen mit rund 27.000 Arbeitsplätzen im Sozialbereich erbringen Leistungen für die Wiener Bevölkerung, darunter auch Tochterunternehmen des FSW:
Obdach Wien gemeinnützige GmbH (einer der größten Anbieter der Wiener Wohnungslosenhilfe, seit 2015 auch in der Betreuung von Flüchtlingen tätig)
Schuldnerberatung Wien gemeinnützige GmbH. Mit 2.248 MitarbeiterInnen (Stand 31.12.2020) machen der FSW und seine Tochterunternehmen soziale Sicherheit erlebbar und erbringen einen nachhaltigen Beitrag zur hohen Lebensqualität der Menschen in Wien.