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Hoffnung auf Pandemie-Ende Hoffnung auf Pandemie-Ende
Gesundheit

Hoffnung auf Pandemie-Ende

Innsbrucker Virologin Dorothee von Laer hält am Montag eine mahnende - aber auch hoffnungsvolle Botschaft bereit.
Hannes Huss
Montag, 13. September 2021
Verfasst am 13.09.2021 von Hannes Huss

Österreich könnte das Ende der Corona-Pandemie bevorstehen - allerdings nur dann, wenn bestimmte Kriterien erfüllt würden. Die Tiroler Virologin Dorothee von Laer hat hierzu eine neue These präsentiert: Ungefähr zehn Prozent mehr Menschen in Österreich müssten sich noch impfen lassen oder aber eine Corona-Infektion durchmachen, "damit wir einen Gesamtschutz haben, dass wir wie in England und wie in Dänemark die Pandemie für beendet erklären können", sagte von Laer von der Medizinischen Universität Innsbruck im Ö1 Morgenjournal. In Summe wären das ca. 1 Million mehr Menschen, die sich impfen lassen müssten - oder aber auch eine Infektion durchgestanden hätten.

Eine Verkürzung der zumindest zehntägigen Quarantänezeit bei Infektionsfällen in Klassen hält die Virologin für denkbar. Es sei ihrer Meinung nach vorstellbar, "dass man nach fünf Tagen einen PCR-Test macht und dann die Kinder wieder zur Schule schickt, wenn der negativ ist". Die Delta-Variante sei allerdings so ansteckend, "dass es relativ wahrscheinlich ist, dass auch Kinder, die weiter entfernt sind, sich anstecken. Also wenn man wirklich die Infektionen in der Klasse gleich im Keim ersticken will, muss man wahrscheinlich tatsächlich alle Kinder zumindest für fünf Tage in Quarantäne schicken".

Das Problem bei Coronafällen in den Schulen seien - abgesehen von durch Vorerkrankungen besonders gefährdeten Kindern und Jugendlichen - "nicht unbedingt die Kinder. Das Problem sind natürlich die Eltern oder die anderen Kontaktpersonen der Kinder, die noch nicht geimpft sind". Derzeit sei Österreich "noch nicht bei dem Punkt angekommen, wo wir eine genügende Immunität in der Bevölkerung haben, um es auch bei Kindern mehr laufen zu lassen". Österreichweit sind knapp 60 Prozent der Menschen zweifach gegen SARS-CoV-2 geimpft. In der vergangenen Woche ist ihr Anteil nur um rund 0,6 Prozent gestiegen.

Risikokinder etwa mit Herzerkrankungen oder Asthma betreffend solle man "durchaus erwägen, ob man diese Kinder, auch wenn die Zulassung noch nicht da ist", off-label impft. Die Studien mit Sechs- bis Zwölfjährigen würden gut aussehen, sagte von Laer. Bei Kindern, die ein hohes Risiko haben, an Covid zu erkranken, könnten daher Kinderärzte die Impfung auch ohne Zulassung in Betracht ziehen.

Zu der von ihr geforderten Antikörperstudie erläuterte von Laer, ein österreichweiter Überblick wäre wichtig für eine zielgenauere Impfkampagne. Den Corona-Stufenplan der Bundesregierung für den Herbst bezeichnete sie als "sehr risikoreich": "Die Wahrscheinlichkeit, dass man rechtzeitig den Anstieg auf den Intensivstationen bremsen kann, ist nicht sehr hoch." (APA/Red)

Bild: Florian Lechner