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Handel: Polizei kontrolliert Corona-Regeln Handel: Polizei kontrolliert Corona-Regeln
Gesundheit

Handel: Polizei kontrolliert Corona-Regeln

Die Kontrollen im Handel werden bisher mehrheitlich von den Kunden akzeptiert.
W24 Redaktion
Mittwoch, 12. Jänner 2022
Verfasst am 12.01.2022 von W24 Redaktion

Keine Verstöße gab es am Mittwochvormittag im Zuge einer Schwerpunktkontrolle der 2G-Regeln durch die Polizei im Einkaufszentrum am Wiener Westbahnhof. Zwar reagierten einige Kundinnen und Kunden leicht überrascht auf die herannahenden Beamten, insgesamt gingen die Kontrollen in den Geschäften aber in entspannter Atmosphäre und ohne Hektik über die Bühne.

Bisher sei eine große Bereitschaft in der Bevölkerung, die neuen Corona-Maßnahmen mitzutragen, zu erkennen, sagte Polizeisprecher Markus Dittrich bei einem Medientermin vor Journalisten. Dieser Eindruck lässt sich auch am Mittwoch am Westbahnhof gewinnen, dessen Einkaufshalle an diesem kühlen Vormittag überschaubar besucht ist. Die wenigen Einkaufsbummler, die sich in dem sonst üblicherweise stark frequentierten Shoppingzentrum eingefunden haben, zeigen bereitwillig ihre Impfnachweise vor, mag der eine oder andere durch die Aufforderung - so wirkt es - auch etwas am falschen Fuß erwischt worden sein.

Vorbildlich und ohne Zwischenfälle laufen auch die Kontrollen durch die Handelsangestellten selbst, die in den besichtigten Läden großteils bereits an den Eingängen durchgeführt werden. "Wir bemühen uns", sagt eine Verkäuferin, während ein Trupp an Beamten an ihr vorbeizieht. Eine ältere Dame wirkt ob des Trosses in dem Bekleidungsgeschäft verdutzt, zückt dann aber ohne Widerrede ihren ausgedruckten Impfnachweis. Für sie seien die Kontrollen kein Problem, und: "Eigentlich kommt das alles viel zu spät".

Seit Dienstag führt die Exekutive verstärkte Kontrollen der neuen Corona-Regeln im öffentlichen Raum und im Handel durch. Einzelhändler (abseits des täglichen Bedarfs) sind seither verpflichtet, von Kundinnen und Kunden einen Nachweis der Impfung oder Genesung zu verlangen - spätestens an der Kassa. Das Gros der Kunden habe darauf bisher sehr entspannt und höflich reagiert, heißt es in mehreren Geschäften.

Mehrfach wird davon berichtet, dass mutmaßlich ungeimpfte Gäste eine rasche Kehrtwende machen, sobald sie die 2G-Kontrollen wahrnehmen. Auch dies würde die Kontrollen vereinfachen, sagen mehrere Handelsangestellte. Einhelliger Tenor besteht jedoch darüber, dass die Kontrollen einen unangenehmen Mehraufwand für die Mitarbeiter bringen, selbst wenn die Erfahrung im Umgang mit den Kunden bisher überwiegend positiv sei.

Von etwaigen Bändchen- bzw. Stempellösungen, wie sie schon in einigen Einkaufszentren in Österreich umgesetzt wurden, ist am Wiener Westbahnhof noch nichts zu sehen. Für einen dazu befragten Verkäufer würde eine solche Lösung jedenfalls aber "Sinn ergeben und die Kontrollen noch einmal spürbar vereinfachen".

Nur ein paar hundert Meter vom Westbahnhof entfernt - auf Stippvisite in der Shoppingmeile der Mariahilfer-Straße - zeigt sich ein ähnliches Bild: In einem Bekleidungsgeschäft wird die 2G-Kontrolle bereits am Eingang durchgeführt. "Alles andere wäre auch sinnlos", sagt eine entspannt wirkende Verkäuferin, während sie die 2G-Nachweise eines älteren Ehepaares inspiziert. Sie sei froh, dass man offen habe und es keinen Lockdown gebe. Auch die Kundinnen und Kunden, die ihr seit Dienstag begegneten, reagierten bisher "sehr gelassen" auf die Kontrollen.

"Nicht gut" geht es im Gegensatz dazu einer jungen Verkäuferin in einem angrenzenden Bekleidungsladen. Für sie und ihre Kolleginnen bedeute die Umsetzung der neuen Regelungen einen enormen Zusatzaufwand, zumal man auch noch auf Kurzarbeit und deswegen personell ausgedünnt sei. Stichprobenartige Kontrollen würde sie akzeptieren, aber insgesamt "ist das nicht unsere Aufgabe, zu kontrollieren", klagt die etwas entnervt wirkende Angestellte. Außerdem habe sie auch schon mit mürrischen Kunden zu tun gehabt, was für sie eine weitere Belastung bedeute. Auch sie räumt letztlich aber ein, dass man grundsätzlich lieber arbeiten gehe, als zuhause im Lockdown zu verweilen. (APA)