Handel will weitere Lockdowns abwehren
Am Beginn des neuen Jahres schlägt der Handel erneut Alarm: Zwei Jahre Pandemie hätten deutliche Spuren in der österreichischen Handelslandschaft hinterlassen - alleine 2020 mussten bundesweit 4.040 Geschäfte schließen. Dieser Trend habe sich auch im weiteren Pandemie-Jahr 2021 fortgesetzt, so Handelsverbands-Chef Rainer Will in einer Online-Pressekonferenz gemeinsam mit Spitzen der österreichischen Privatwirtschaft.
Vor allem der letzte Weihnachtslockdown sei verheerend für den Umsatz im stationären Einzelhandel gewesen und habe diesen enorm heruntergedrückt, so Andrea Heumann von Thalia Österreich. Die Situation sei vor allem auch für die vielen Beschäftigten im Handel sehr belastend, besonders betroffen seien dabei auch vor allem die Arbeitnehmer*innen in der ohnedies schwer gezeichneten Textil- und Kleidungsbranche, mahnen etwa C&A, Fussl oder Kastner & Öhler.
Zeichnen neben Handelsverbands-Chef Rainer Will aktuell ein düsteres Bild der Handelsszene: Österreichs Spitzen von C&A (Norbert W. Scheele), Kastner & Öhler (Martin Wäg), Thalia Österreich (Andrea Heumann), Depot (Rainer Gössl), Dorotheum (Kathrin Saey) und Fussl (Ernst Mayr)
Gut funktioniert habe - so der Tenor des oft betroffenen Non Food Einzelhandels - die rasch eingeführte Kurzarbeit. Mit den Wirtschaftshilfen hapere es aber. Wesentliche Entschädigungen habe es durch den letzten Weihnachtslockdown für den stationären Einzelhandel noch nicht gegeben, so die Handelsvertreter.
Genannt wurde im Rahmen der Handelsverbands-PK auch der Begriff "Financial Long Covid", Österreichs Unternehmen würden auch noch einige Jahre unter den Lockdowns und drastischen Einschnitten leiden. Hingewiesen wurde etwa auch auf eine Aussage des bekannten Berliner Virologen Christian Drosten, der zuletzt in einem Podcast erwähnt habe, dass der Handel keine ausschlaggebende Rolle für das Infektionsgeschehen spiele.
Brennende Forderungen
Neue Lockdowns will die heimische Wirtschaft unbedingt abwehren, auch die 2G-Regel im Handel soll aufgehoben werden, es brauche echte finanzielle Unterstützung seitens des Bundes - wie auch eine Senkung der Lohnnebenkosten, die in Österreich überbordend hoch seien, so der Handelsverband. (hh)