Miss Saigon feiert Premiere im Raimund Theater
Das nennt man wohl Long Covid: Eigentlich hätte das Erfolgsmusical "Miss Saigon" am 28. Jänner Premiere im Wiener Raimund Theater feiern sollen - 2021. Nach mehreren coronabedingten Verschiebungen soll es nun am Sonntag (23. Jänner) mit einem Jahr Verspätung tatsächlich soweit sein und sich der Vorhang für das dramatische Werk heben, wie sich Christian Struppeck, Musicalintendant der Vereinigten Bühnen Wien, vor der Presse zuversichtlich zeigte.
"Es war durchaus hart für uns - wir hatten die ganze Produktion schon fertig geprobt", erinnerte sich der 53-Jährige an die erzwungene Pause, zeigte sich nun aber optimistisch: "Wir sind alle sehr froh, dass wir am Sonntag endlich die Premiere feiern können." Und auch der Vorverkauf nehme wieder an Fahrt auf. "Es hat sich mittlerweile herumgesprochen, dass die Theater ein sicherer Ort sind", betonte Struppeck, wobei entscheidend sei, dass der Kulturbereich nicht wieder mit neuen Einschränkungen konfrontiert werde: "Wichtig ist jetzt die Kontinuität."
Entsprechend vorsichtig verhalte sich das gesamte Haus, damit im Raimund Theater nun endlich die erste Großproduktion seit der Generalsanierung des historischen Baus starten kann. Angeführt wird der Cast in Wien vom zentralen Liebespaar, bestehend aus der Newcomerin Vanessa Heinz als Kim und dem etablierten Publikumsliebling Oedo Kuipers als Chris. Umspielt werden die beiden unter anderen von Routinier Gino Emnes als John oder Christian Rey Marbella, der sein Wiendebüt geben wird, seinen Part des Engineers aber bereits im englischsprachigen Raum gesungen hat.
Schließlich gehört "Miss Saigon", das narrativ Giacomo Puccinis "Madama Butterfly" in die Zeit des Vietnam-Krieges verlegt hat, zu den erfolgreichsten Produktionen des Genres seit der Weltpremiere 1989. Das lag und liegt wohl nicht zuletzt am Erfolgsduo Alain Boublil (Buch & Liedtexte) und Claude-Michel Schönberg (Musik), das mit "Les Miserables" auch einen weiteren Welthit vorweisen kann.
Nun gesellt sich also tatsächlich Wien zum Reigen der "Miss Saigon"-Städte, nachdem die aktuelle Neuinszenierung von Regisseur Laurence Connor bereits in London, New York oder Tokio zu sehen war. Für die neue deutsche Fassung zeichnet auf textlicher Seite Michael Kunze ("Elisabeth") verantwortlich. (APA)
