In „L’arbore di Diana“ geht es heiß her
„Wollüstig, ohne lasziv zu sein, interessiert es das Publikum von Anfang bis Ende”. So stolz beschreibt Lorenzo Da Ponte sein Libretto für Martín y Solers Oper „L’arbore di Diana (Der Baum der Diana)“. Es geht um junge Verliebtheit und aufblühende Sexualität, die von der sittenstrengen Göttin Diana bekämpft werden.
Diana verlangt keusches Verhalten. Amor, der Gott der Liebe ist natürlich dagegen. Er schleust drei junge Männer in Dianas Reich ein. Ab dann geht es heiß her. Und schließlich schießt Amor seine Pfeile auf Göttin Diana höchstpersönlich.
In der Inszenierung des spanischen Regisseurs Rafael Villalobos wirkt die Oper fast wie ein High School Musical – vielleicht auch, weil es auf einer Schultoilette spielt, wo sich oft die spannendsten Momente des Lebens abspielen.
Die musikalische Komödie ist eine Coming-of-Age-Geschichte. Und sie verbindet Generationen, nicht nur inhaltlich im Stück auf der Bühne, sondern wahrscheinlich auch im Zuschauerraum, weil das eine Oper ist, die auch junges Publikum anspricht.
Es ist kein Zufall, dass man an die Königin der Nacht aus der „Zauberflöte“ denkt, wenn man den Countertenor Mayaan Licht in dieser Oper hört. Die Klassiker Haydn, Mozart, Beethoven kennen und lieben viele. Jetzt gibt es in der Kammeroper bis Ende des Jahres die Chance, einen anderen genialen Komponisten dieser Zeit neu zu entdecken und sich in die Musik zu verlieben.