Wiener Wirtschaft: 4,1 Prozent Wachstum
Die Wirtschaft in Wien war 2022 nach den Coronajahren und trotz anderer Krisen wieder am Wachsen. Das geht aus einer volkswirtschaftlichen Bundesländeranalyse der Bank Austria hervor. Demnach steigt in Wien das Wirtschaftswachstum gegenüber dem Vorjahr um 4,1 Prozent. Am besten war der Wert, durch den Tourismus, in Tirol und Salzburg mit 7,9 und 7,5 Prozent. Gut läuft es auch bei den Arbeitslosenzahlen. In allen Bundesländern sinkt die Arbeitslosenquote. In Wien ist sie mit 10,6 Prozent im Bundesländervergleich allerdings am höchsten.
Die Wirtschaft dürfte heuer in allen Bundesländern um zumindest 3,5 Prozent zulegen. Das stärkste Wachstum werden die Tourismushochburgen Tirol und Salzburg mit 7,9 bzw. 7,5 Prozent erzielen, ergab eine volkswirtschaftliche Bundesländeranalyse der Bank Austria. "In der Wintersaison 2020/21 bewirkten die Corona-Maßnahmen einen de facto Totalausfall bei den Übernachtungen. Die Lockerungen führten im vergangenen Winter zu einer starken Gegenbewegung (...)", heißt es laut Bank.
Die Bundesländer Kärnten (+7,1 Prozent) und das Burgenland (+ 5,5 Prozent) werden demnach 2022 ebenfalls ein deutlich überdurchschnittliches Wachstum verzeichnen, das sich abgesehen vom Tourismus auf eine gute Industrie- bzw. Baukonjunktur stützt. Aufgrund der geringen Bedeutung des Tourismus bilden Oberösterreich und die Steiermark trotz eines robusten Wachstums von 3,7 bzw. 3,6 Prozent das Schlusslicht, so die Ökonomen der Bank. Dazwischen liegen Vorarlberg (+5,1 Prozent), Niederösterreich (+4,2 Prozent) und die Bundeshauptstadt Wien (+4,1 Prozent), die heuer voraussichtlich im Bereich des bundesweiten Durchschnitts von 4,8 Prozent gewachsen sind.
Für 2022 wird ein Anstieg der Warenexporte um 15 Prozent auf 190 Mrd. Euro erwartet. Die größte Exportdynamik dürften dabei Niederösterreich und das Burgenland verzeichnet haben. In beiden Bundesländern sei der Anteil der Mineralölexporte, deren Preise gegenüber dem Vorjahr kräftig gestiegen sind, an den gesamten regionalen Ausfuhren im Bundesländervergleich am größten.
In der Bauwirtschaft wird nur ein leichtes Wertschöpfungsplus für 2022 gesehen. Die stark steigenden Preise würden die Branche belasten. Aufgrund des starken Wertschöpfungsplus im Bereich Beherbergung und Gastronomie stieg die Wertschöpfung des Dienstleistungssektors dieses Jahr real um knapp 6 Prozent.
In der ersten Jahreshälfte 2022 verzeichnete der produzierende Bereich - Industrie plus Wasser- und Energieversorgung - eine hohe Dynamik mit einem Wachstum von 6 Prozent. Die globalen Risiken verbunden mit den hohen Energiepreisen führten im zweiten Halbjahr zu einer deutlichen Verlangsamung der Industriekonjunktur. Den größten Wertschöpfungsanstieg in der Industrie verzeichneten Kärnten und Salzburg mit zwei wichtigen globalen Playern der Elektronik- bzw. Getränkeindustrie.
Alle Bundesländer verzeichneten das zweite Jahr in Folge einen starken Rückgang der Arbeitslosenquote. Im Österreichschnitt liegt die Quote bei 6,4 Prozent. Die niedrigste Arbeitslosenquote im Gesamtjahr 2022 wird Salzburg mit 3,7 Prozent aufweisen, während Wien mit 10,6 Prozent die mit Abstand größte Quote verzeichnen wird. (apa)