Frauenlauf am 22. Mai im Prater
Nach zwei pandemiebedingten Ausnahmejahren auch für Sportveranstaltungen will der Österreichische Frauenlauf am 22. Mai wieder neu durchstarten. 2020 gab es eine Absage und 2021 musste der Lauf in den Oktober verschoben werden. "Wir sind voll in den Startlöchern", sagte Veranstalterin Ilse Dippmann bei der Auftakt-Pressekonferenz am Dienstag in Wien.
"Wir Frauen haben in den letzten zwei Pandemie-Jahren viel geschuftet, und zwar mehr für andere als für uns selbst. Das lassen wir jetzt hinter uns und fokussieren uns auf unsere eigenen Bedürfnisse und Ziele im Leben", so Dippmann. Der Lauf wird wieder im Wiener Prater abgehalten, es gibt eine fünf bzw. zehn Kilometer lange Laufstrecke und eine fünf Kilometer lange Nordic Walking-Strecke. Die Anmeldung dazu wird am Samstag geöffnet. Wie schon im vergangenen Jahr ist aber auch eine virtuelle Teilnahme möglich.
Gerade die fünf Kilometer laden Laufanfängerinnen zum Start ein, denn beim 34. Frauenlauf wird der Schwerpunkt auf junge Mädchen und Laufeinsteigerinnen gesetzt. "Wer sich bewegt, fühlt sich in seinem Körper wohl", sagte Dippmann. Beworben wird das Thema innerhalb einer Kampagne "Let's run the world, Girls!" bzw. "Jeder Schritt von dir zählt!" deshalb auch an Schulen und in sozialen Medien. Am 28. Februar startet auch wieder an 48 Standorten in ganz Österreich das "Fit in 12 Wochen"-Trainingsprogramm, wo jeder gratis mitmachen kann, egal wie sein Leistungsniveau aussieht.
Aber nicht nur Laufanfängerinnen sind stets bei der Veranstaltung willkommen, sondern auch Profiläuferinnen. So hat die Kenianerin Gladys Chepkurui im vergangenen Jahr den Elitebewerb des 33. Frauenlaufes in Wien mit neuem Streckenrekord gewonnen. Sie verbesserte die zehn Jahre alte Bestmarke über fünf Kilometer in 14:50 Minuten deutlich. Die Österreicherin Julia Mayer egalisierte als Fünfte in 15:45 den österreichischen Rekord von Jennifer Wenth aus dem Jahr 2015. "Ich versuche, auch heuer wieder meine persönliche Bestzeit anzugreifen", sagte Mayer. "Der Frauenlauf war mein Sprung in meine Sportlerkarriere und da verbinde ich extrem viele Emotionen damit." Neben Mayer haben auch Top-Athletinnen wie Katharina Steinruck (D), Laura Hottenrott (D), Aleksandra Brzezińska (PO), IIzabela Paszkiewicz (PO), Paulina Kaczyńska (PO) und Charlotte Arter (UK) einer Teilnahme in Wien zugesagt - vorausgesetzt ihre Saison verläuft nach Plan.
Um die Leistung von Frauen im Sport mehr in den Fokus zu rücken, sei noch viel zu tun, forderte der zweite Frauenlauf-Organisator Andreas Schnabl. Er richtete vor allem einen Appell an die Medien: "Als Plattform für herausragende sportliche Erfolge von Läuferinnen fordern wir eine gleichberechtigte Sichtbarkeit des Frauensports in den Medien und eine respektvolle, professionelle Darstellung der Akteurinnen." In der Vergangenheit haben Sportlerinnen wie die vierfache Gewinnerin der ersten deutschen Leichtathletikmeisterschaften Maria Kießling, die Marathon-Pionierin Kathrin Switzer oder die erste Marathon-Olympiasiegerin Joan Benoit Etappenziele für die gleichen Rechte von Frauen im Laufsport erkämpft. (APA)