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Energie: Stadt drängt auf Maßnahmenpaket Energie: Stadt drängt auf Maßnahmenpaket
Wirtschaft

Energie: Stadt drängt auf Maßnahmenpaket

Wien ist wegen des hohen Anteils an Gasheizungen besonders von den Engpässen und der Preisexplosion betroffen.
W24 Redaktion
Donnerstag, 10. März 2022
Verfasst am 10.03.2022 von W24 Redaktion

Wien drängt auf ein rasches Handeln in Sachen Energieversorgung. Die Bundeshauptstadt wäre angesichts eines hohen Anteils an Gasheizungen besonders von Engpässen betroffen. Gefordert wird nun vom Bund ein Maßnahmenpaket, etwa zum Thema Gasvorräte. Auch eine gesetzliche Regelung für den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen wird urgiert. Die Versorgung ist zumindest für die kommende Monate gesichert, heißt es.

Wirtschafts- und Finanzstadtrat Peter Hanke (SPÖ) verwies in einer Stellungnahme allerdings darauf, dass die aktuellen Großhandelspreise Grund zur Sorge bereiten würden. Der Österreichische Gaspreisindex (ÖGPI) liegt demnach aktuell um 455,5 Prozent höher als noch im März 2021. Die jüngsten Effekte durch den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine seien dabei noch kaum berücksichtigt, gab der Ressortchef zu bedenken.

Abseits der humanitären Katastrophe werfe die aktuelle Situation viele Fragen um die Energieversorgung in Europa, in Österreich und auch in Wien auf. Maßnahmen wie die Aussetzung der Ökostrompauschale seien zwar bereits erfolgt, laut Hanke besteht aber weiter "dringend" Handlungsbedarf. "In diesem Zusammenhang stehe ich inhaltlich voll hinter dem von der EU-Kommission vorgelegten Plan 'REPower EU' zur Reduktion der russischen Gasimporte und zu mehr Unabhängigkeit und Nachhaltigkeit der Energieversorgung in der Europäischen Union", sagte er.

Die Abhängigkeit von russischem Erdgas erfordere jetzt entschlossenes Handeln, um im nächsten Winter ausreichend gefüllte Gasspeicher zu haben. Durch die enormen Energiepreissteigerungen würden dafür allerdings Kosten in Milliardenhöhe entstehen, die weder von den Konsumentinnen und Konsumenten, aber auch nicht von der Industrie oder den Energieversorgern gestemmt werden könnten. "Es muss schnellstmöglich die gesetzliche Grundlage geschaffen werden, damit eine übergeordnete Stelle auf Bundesebene, idealerweise abgestimmt mit europäischen Partnern, ausreichende Gasmengen beschafft und diese einspeichert. Die damit einhergehenden Kosten müssen von Seiten des Bundes getragen werden", forderte Hanke.

Umweltstadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) urgiert zudem eine Regierungsvorlage für ein Erneuerbare-Wärme-Gesetz (EWG), die seit Monaten von der Regierung angekündigt sei, wie er bekrittelt. "Der Krieg in der Ukraine macht deutlich: Österreich muss sich rasch aus der Abhängigkeit von russischem Gas befreien. Neben kurz- und mittelfristig notwendigen Maßnahmen wie der Diversifizierung der Gasversorgung und besser gefüllte Gasspeicher für den nächsten Winter braucht es deutlich mehr Tempo beim Umstieg auf erneuerbare Alternativen", plädierte der Stadtrat für eine rasche gesetzliche Regelung. (APA/red)