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Startschuss für bundesweiten Reparaturbonus Startschuss für bundesweiten Reparaturbonus
Chronik

Startschuss für bundesweiten Reparaturbonus

Nach Wiener Vorbild gibt es jetzt auch einen österreichweiten Reparaturbonus.
W24 Redaktion
Dienstag, 26. April 2022
Verfasst am 26.04.2022 von W24 Redaktion

Die Regierung hat heute den Startschuss für den bundesweiten Reparaturbonus gegeben. Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) will damit Anreize schaffen, Elektrogeräte im Haushalt reparieren zu lassen, anstatt neue Geräte zu kaufen. Das Programm umfasst alle Elektrogeräte im Haushalt, vom Wasserkocher über das Handy bis zum E-Piano, erklärte Gewessler am Dienstag auf einer Pressekonferenz. Übernommen wird die Hälfte der Reparaturkosten, maximal 200 Euro pro Gerät.

"Wir produzieren jedes Jahr enorme Mengen an Elektroschrott und belasten dabei die Umwelt", sagte die Ministerin. Ein neues Gerät sei oft nur einen Klick entfernt, Reparaturen hätten hingegen den Ruf, teuer und umständlich zu sein. So würden oft hochwertige Geräte auf dem Müll landen, und das sei "die schlechteste aller Lösungen". Mit dem Reparaturbonus solle es deshalb attraktiver werden, ein kaputtes Gerät reparieren zu lassen, anstatt ein neues anzuschaffen. Das sei gut für Umwelt und das Geldbörserl, aber auch für die Wirtschaft, weil es Arbeitsplätze im Inland schaffe, so Gewessler.

Übernommen werden 50 Prozent der Reparaturkosten und bis zu 200 Euro pro Gerät. Den Bonus gibt es für Elektrogeräte im Haushalt. Reparaturen von Kleidung, Schuhen oder Fahrrädern werden hingegen nicht gefördert. Der Reparaturbon kann ab heute, Dienstag, auf www.reparaturbonus.at heruntergeladen werden und bei einem der teilnehmenden Betriebe eingelöst werden. Sobald ein Bon eingelöst wurde, kann ein weiterer für ein anderes Gerät abgerufen werden. Betriebe konnten sich bereits seit März auf der Homepage registrieren, es nehmen bereits mehr als 1.200 Unternehmen in ganz Österreich teil.

Das Programm ist mit einem Volumen von 130 Mio. Euro ausgestattet und soll bis 2026 laufen. Die Mittel dazu stammen aus dem Wiederaufbaufonds der EU. Der Reparaturbonus sei das Ergebnis europäischer Zusammenarbeit und es sei "ein stolzer Moment, wenn in Europa etwas gelingt, wenn wir es gemeinsam machen", sagte der EU-Kommissionsvertreter in Wien, Martin Selmayr. Mit dem Wiederaufbaufonds der EU sollen Reformen finanziert und Investitionen getätigt werden, die Europa nach der Coronakrise "widerstandsfähiger, ökologischer und digitaler" machen sollen, so Selmayr. Österreich sei dabei das erste EU-Land, das einen Reparaturbonus flächendeckend einführe. (Apa)