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Arbeit

Reinigungskräfte: Arbeitsbedingungen im Fokus

Die Gewerkschaft vida macht auf die prekäre Situation der Reinigungs-Arbeitnehmer*Innen aufmerksam.
Rebin Showkat
Dienstag, 14. Juni 2022
Verfasst am 14.06.2022 von Rebin Showkat

Am 15. Juni ist der internationale Tag der Gebäudereinigung. 1990 wurden die Beschäftigten der Gebäudereinigung in Los Angeles beim Kampf um ihr Recht auf gewerkschaftliche Organisierung und für bessere Bezahlung von der Polizei angegriffen, viele verletzt oder ins Gefängnis gebracht. Der Protest weitete sich in verschiedene Teile des Landes aus und schließlich konnte eine gewerkschaftliche Organisierung und bessere Bezahlung durchgesetzt werden. Aber auch am Tag der Reinigung im Jahr 2022 ist die Situation der meisten Reinigungskräfte prekär. Teilzeitbeschäftigung und niedrige Löhne sind üblich. Zu Coronazeiten galten sie noch als HeldInnen des Alltags. Aber belohnt werden sie für ihren Einsatz kaum. Die Arbeiterkammer und die Gewerkschaft Vida fordern daher deutliche Verbesserungen: Dazu gehören 1700 Euro Mindestlohn, einen Mehrarbeitszuschlag von 50 Prozent, Reinigung am Tag statt zur Tagesrandzeit und eine 32-Stunden-Woche für diesen körperlich sehr anstrengenden Beruf.

Ein weiteres Problem ist die fehlende Staatsbürgerschaft bei vielen systemrelevanten Arbeitskräften. Sie sind die ersten, an denen Verschlechterungen für alle ArbeitnehmerInnen „ausprobiert“ werden: Nicht-Einhaltung von Arbeitsrecht, erhöhter Druck in der Arbeit, 12-Stunden-Tag, Leiharbeit, Lohndrückerei und Sozialbetrug. Die Arbeiterkammer fordert daher auch einen gerechteren Zugang zur Staatsbürgerschaft - Kurzum, es soll einfach mehr Anerkennung für Reinigungskräfte geben! Nicht nur am Tag der Reinigung, sondern das ganze Jahr über.