Wien wieder die transparenteste Gemeinde
Wien konnte - wie schon beim bis dato letztem Ranking 2019 - erneut den Spitzenplatz in der Rangliste der transparentesten Gemeinden erringen. Das teilte Transparency International Austria (TI) am Dienstag mit. Der Index ist ein Messinstrument dafür, welche Daten und Informationen von den Kommunen veröffentlicht werden. Platz zwei konnte mit Wels heuer ein Newcomer am Podium für sich verbuchen.
Generell zeigten sich die Vorstandsvorsitzende von TI-Austria, Eva Geiblinger, sowie TI-Vorstand Alexander Picker in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit den Bürgermeistern der Städte Wien (Michael Ludwig, SPÖ), Wels (Andreas Rabl, FPÖ), Linz (Klaus Luger, SPÖ) sowie dem Wiener Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (NEOS) mit der Auswertung zufrieden. Zwei Drittel der 80 einwohnerstärksten Gemeinden habe sich verbessert, lediglich ein Drittel blieb weitgehend gleich, hieß es. Wien erreichte 87,45 Prozent der möglichen Punkte, Wels kam auf 78,14.
Dahinter folgen Linz (77,90 Prozent) und Graz (77,32 Prozent). Aufsteiger Wels verbesserte sich um 19,44 Prozentpunkte. "Schön, dass es auch Überraschungen gibt", kommentierte TI-Chefin Geiblinger den Zuwachs. Die oberösterreichische Stadt habe sich in vielen Einzelpunkten verbessert, wurde betont. Bürgermeister Rabl berichtete, dass man sich mit Transperency International in Verbindung gesetzt habe, um zu erörtert, welche Maßnahmen zu setzen seien, um den Wert zu steigern.
Insgesamt werden für den Index 50 Kriterien untersucht. Zu den Kategorien gehören etwa Budget und Finanzen. Die entsprechenden Zahlen sind laut dem Ranking bereits in den meisten Gemeinden gut einsehbar. Auch Informationen aus Bereichen wie Personalauswahl oder Raumordnung werden in hohem Ausmaß veröffentlicht - wobei es hier teils auch gesetzliche Vorgaben gibt. Eher unter dem Durchschnitt liegen hingegen die Kategorien kommunale Unternehmen oder Beschaffungswesen. Letzteres gilt laut TI als korruptionsanfälliges Problemfeld. Hier wurde "Luft nach oben" konstatiert.
Das Transparenzniveau korreliert durchaus mit der Größe der Orte. Sprich: Größere Gemeinden bzw. Städte schneiden meist besser ab. Laut TI-Österreich sind aber auch immer wieder kleinere Kommunen im vorderen Feld zu finden. Aktuelle Beispiele sind hier etwa Perchtoldsdorf (zehnter Rang) oder Hornstein (Platz 15). (Apa)