Neues Polizei-Einsatztrainingszentrum eröffnet
In Süßenbrunn im 22. Wiener Gemeindebezirk (Donaustadt) ist am Mittwoch ein neues Polizei-Einsatztrainingszentrum (ETZ) eröffnet worden. Es handle sich um die modernste derartige Einrichtung in Europa, betonte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP). Umgesetzt wurde das Projekt von der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG).
Beamte aus Wien und Niederösterreich trainieren bereits seit dem Frühjahr im neuen ETZ. In modernen Indoor-Schießanlagen und Trainingsräumen können verschiedene Einsatzszenarien nachgestellt werden. In dem Objekt sind Bereiche für Einsatztaktik und -technik, Schießausbildung (sechs Raumschießanlagen) ebenso wie Sozial- und Schulungsräume untergebracht. Die Trainingsbereiche sind laut BIG mit Galerien ausgestattet, von wo aus das Geschehen beobachtet und analysiert werden kann.
Um dem Bedarf an Einsatztrainingsmöglichkeiten in Wien und Niederösterreich gerecht zu werden, sei die Erweiterung des bestehenden Schießplatzes im Freien um geeignete Räumlichkeiten in Süßenbrunn unabdingbar gewesen, wurde betont. Die Nettoraumfläche beträgt etwa 8.200 Quadratmeter. In das ETZ wurden 34 Millionen Euro investiert.
Minister Karner betonte, dass gute Ausbildung und Ausrüstung das "Fundament für erfolgreiche Polizeiarbeit" seien. An Herausforderungen nannte er u. a. Extremismus, Cyber- sowie Schlepperkriminalität. Die Eröffnung des ETZ markiere einen wichtigen Tag für die Sicherheit. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) - beide ebenfalls anwesend - bezeichnete Karner als "Partner, auf die sich die Polizei verlassen kann".
Wiens Stadtchef strich die bundesländerübergreifende Kooperation heraus, die "notwendig" sei. Weil Sicherheit wichtig für die hohe Lebensqualität in der Stadt sei, wünsche er sich auch mehr Polizistinnen und Polizisten, so Ludwig. Die Zusammenarbeit mit Wien funktioniere "auf Zuruf", stellte Mikl-Leitner fest. In Fragen der Sicherheit brauche es die beste Ausbildung für die Einsatzkräfte und zudem wie in der Politik ein Miteinander.
"Hier wird bundesländerübergreifend zusammengearbeitet", betonte Wiens Landespolizeipräsident Gerhard Pürstl unter Verweis darauf, dass es "eine Polizei" gebe. Niederösterreich werde das ETZ zu einem Sechtel nützen. In der neuen Einrichtung werde die gesamte Aus- und Fortbildung geballt. Niederösterreichs Landespolizeidirektor Franz Popp strich die verbesserten Rahmenbedingungen für Trainings heraus. Ausländische Polizeieinheiten würden die Exekutive hierzulande um das ETZ beneiden. (APA)