Teurer Schulstart: Andrang in Caritas-Shops
Der Start in ein neues Schuljahr bedeutet für einkommensschwache Familien eine enorme finanzielle Belastung. Die Hilfsorganisation Caritas unterstützt Betroffene mit einer Schulstartaktion. In den Carla Secondhand-Läden am Mittersteig in Margareten und in der Steilheilgasse in Floridsdorf kann jeder günstig einkaufen.
"Obwohl es aktuell zusätzliche staatliche Unterstützungen gibt, sehen wir, dass sich die Situation für viele Familien jetzt zunehmend verschärft", sagte Klaus Schwertner, Geschäftsführer der Caritas Wien. Rund 368.000 Kinder und Jugendliche sind laut aktueller EU-SILC-Erhebung in Österreich armutsgefährdet. In Wien ist beinahe jedes vierte Kind von Armut betroffen.
Bis zu 300 Euro kostet der Caritas zufolge ein Startpaket für den Schulanfang im regulären Handel. "Das können sich viele Familien nicht leisten, zumal noch zusätzliche Kosten, etwa für Schulausflüge und Kopiergeld oder Nachhilfe zu berappen sind", sagt die Caritas am Dienstag gegenüber W24. Die Teuerung verschärfe die Situation zusätzlich. "Wenn nun von Preisdeckeln bei Strom und Gas die Rede ist, braucht es einen solchen Deckel auch im Bereich der Bildung. Denn Bildung muss auch in Zeiten von Rekordinflation leistbar bleiben", so Schwertner,
Um die Situation abzufedern, haben Schüler und Schülerinnen der "youngCaritas" bereits vor dem Sommer eine große Schulsachensammlung gestartet. "9.195 Schüler*innen haben in Wien und Niederösterreich ein wichtiges Zeichen gesetzt und Schulmaterialien für Kinder und Jugendliche in unseren Einrichtungen gesammelt. 56 Schulen spendeten mehrere hundert Schultaschen und tausende Federpenale, Stifte, Hefte, Lineale und Handarbeitskoffer", so Alice Uhl, Leiterin der youngCaritas. Gleichzeitig wurde auch die Bevölkerung dazu aufgerufen, gut erhaltene Schulsachen in den verschiedenen Zentren der Caritas zu spenden. "Die Nachfrage ist deutlich größer als das Angebot", sagte Schwertner (apa/red).