Dschungel Wien setzt auf Tabus und Klima
"Tanzt, tanzt, sonst sind wir verloren": Unter diesem Motto richtet der "Dschungel Wien" in der letzten Saison von Corinne Eckenstein als Leiterin des Theaterhauses für junges Publikum einen "Appell an unsere Lebenskraft", wie es am Dienstag in einer Aussendung zur neuen Saison heißt. Unter den 29 Premieren finden sich 20 Uraufführungen und 2 Österreichische Erstaufführungen, 34 Stücke werden wieder aufgenommen. Hinzu kommen 21 Gastspiele.
Der Startschuss fällt am 22. September, wenn mit "Hexen" des tanz.sucht.theaters und der Koproduktion "Tabu" von Teatro O Bando gleich zwei Uraufführungen auf dem Programm stehen, in denen es um Fragen zu Tabus, Inklusion und Feminismus geht. Am 30. September stehen anlässlich des "Langen Tages der Flucht" das Tanzstück "Kalaschnikow - mon amour" sowie ein Benefiz-Konzert mit dem irakischen Künstler Kiri an. Am 8. November folgt mit "Draining De(il)lusion" ein Stück von Anna Rupp, Emmylou Fertschai und Anna Alexandrovna Khoudokormova für Jugendliche ab 15 Jahren, das sich mit den Folgen des Erwachsenwerdens in Zeiten der Pandemie auseinandersetzt. Für die Kleinen wartet man ab 8. Dezember mit der Uraufführung von "Peterchens und Annelieses Mondfahrt" auf (Koproduktion mit Studio Dan).
Nach sieben Jahren gastiert auch wieder das "Stella"-Festival in Wien, neben dem Dschungel fungieren auch das Burgtheater und das WUK von 1. bis 7. Oktober als Spielstätten für den Wettbewerb. Im März wartet man mit dem Performance-Festival "Skin" auf. Themen wie Nachhaltigkeit, Klima und Umwelt stehen thematisch im Frühling auf dem Programm, Produktionen wie "A Forest To Grow People", "Die Insel" oder "Shallow Waters" werden u.a. von einer Recycling- und Reparaturwerkstatt und zahlreichen Workshops begleitet.
Ein Rückblick auf die vergangene Spielzeit zeigt eine Auslastung von 72 Prozent bei 640 Gesamtvorstellungen (395 Theatervorstellungen, 245 andere Veranstaltungen), insgesamt kamen 35.534 Besucherinnen und Besucher. 104 Theatervorstellungen und 60 andere Veranstaltungen mussten aufgrund der Corona-Situation abgesagt werden. "Es waren wunderbare, bewegende, herausfordernde und beglückende Jahre, die ich hier sowohl als Regisseurin und Choreografin als auch als Direktorin erleben durfte", resümierte Eckenstein anlässlich ihres Scheidens mit Ende der Saison. "Der Dschungel ist bunter, politischer, diverser, internationaler und offener geworden." (apa/mfg)