Innenstadt: Grüne fordern mehr Grün
Die autofreie Innenstadt ist in Wien Dauerthema. Diskutiert wird ja schon lange. Die ehemalige grüne Verkehrsstadträtin der letzten Stadtregierung hat sie schon als „fix“ angekündigt. Gekommen ist dann aber doch alles wieder anders. Die Grünen wollen jetzt wieder Druck in der Sache machen. Und zwar mit mehreren kleineren Verkehrs-Projekten in der Innenstadt.
„Große europäische Städte wie Brüssel oder Paris haben ihre historischen Stadtkerne bereits vom motorisierten Individualverkehr befreit. Vor 50 Jahren wurde mit der Umgestaltung der Kärntner Straße auch in Wien ein mutiger Schritt getan. Doch es muss auch heute noch mehr geschehen – und zwar schneller als bisher. Wir können nicht wieder 50 Jahre auf die nächste Fußgänger*innen-Zone warten, denn die Klimakatastrophe wartet nicht“, erläuterte der nicht amtsführende Stadtrat Peter Kraus. So habe eine Studie der ETH Zürich gezeigt, dass Wien besonders vom Klimawandel betroffen sei und bis zum Jahr 2050 mit Temperaturen wie am Südbalkan rechnen müsse.
Konkret sollen in einem ersten Schritt Wollzeile, Tuchlauben und Hoher Markt zu Begegnungszonen mit viel Grün und Trinkgelegenheiten umgestaltet und damit zu „attraktiven Flaniermeilen“ werden, so die Grünen. Dies sei laut den Grünen auch der Wunsch der Mehrheit der Anrainer*innen und der betroffenen Geschäftsleute. Auch die anderen Bezirksparteien würden diese Pläne zur Verkehrsreduktion mittragen, die bereits 2020 vom damals grünen Stadtplanungsressort präsentiert wurden, „dessen Umsetzung von Bürgermeister Michael Ludwig aber verhindert“ wurde. An diesen drei Orten seien insgesamt rund 70 Baumpflanzungen möglich; auch Parkplätze seien in den sieben Tiefgaragen im Umkreis mit rund 2.400 Stellplätzen ausreichend vorhanden. Eine verkehrsberuhigte City würde auch zu höheren Umsätzen bei den dortigen Geschäften führen und den Bewohner*innen mehr Lebensqualität bringen, so die Grünen.