Grippewelle flacht sich ab
Die diesen Winter früh und massiv aufgetretene Grippewelle ist auch in der ersten Woche nach den Weihnachtsferien weiter abgeflaut. Die Zahl der Infektionen war aber nach wie vor vergleichsweise hoch, wie Daten aus Wien zeigen. Der Gesundheitsdienst der Bundeshauptstadt schätzte für die Vorwoche (KW 2) 13.150 neue Fälle von Influenza und grippeähnlichen Erkrankungen. Das sind ähnlich viele wie am Höhepunkt der letzten Grippewelle vor der Corona-Pandemie in der Saison 2019/20.
Die Spitze der aktuellen Welle war in Wien in der Woche vor Weihnachten (KW 50) mit fast 34.000 errechneten grippalen Infekten und Influenzaerkrankungen erreicht worden. Danach gingen die Neuinfektionen zunächst auf hohem Niveau leicht zurück und nach dem Jahreswechsel von 31.000 auf 18.500 (KW 1) deutlich bergab. Zwei Jahre lang hatten die Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus die Influenza zurückgedrängt. Diesen Winter konnten diverse Viren aber fast ohne Einschränkungen zirkulieren und es wurde auch die starke Erkältungswelle von 2016/17 übertroffen, wo in Wien am Höhepunkt fast 20.000 Influenzafälle und grippeähnliche Erkrankungen geschätzt wurden.
Auch österreichweit vermeldete die Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) für die Vorwoche einen Rückgang. Die Sieben-Tage-Inzidenz (Zahl der Neuerkrankungen innerhalb einer Woche) der "echten" Grippe und grippeähnlicher Erkrankungen sank von KW 1 zu KW 2 von hochgerechnet 3.000 auf 2.850 Fälle je 100.000 Einwohner. Der Höhepunkt war wie in Wien auch in Gesamtösterreich in der KW 50 mit einer Inzidenz von 5.850 Fällen erzielt worden. Nun sank auch die Positivrate der auf Influenza getesteten Stichproben im Wochenvergleich von 46 auf 23 Prozent.
15 von 100.000 Menschen in Österreich sterben im Durchschnitt jedes Jahr an Influenza. Das entspricht laut Gesundheitsministerium mehr als 1.000 Todesfällen pro Jahr. Die Zahl schwankt aber je nach Virusvariante stark. Bei der bisher letzten großen Influenzawelle 2016/17 wurde die Zahl der Todesopfer auf mehr als 4.000 geschätzt, geht aus Daten der AGES hervor. 90 Prozent der Grippetoten sind Ältere und Kinder, für die auch die Schutzimpfung besonders empfohlen wird. (APA/Red)