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Inflation 2022 auf über 8 Prozent gestiegen Inflation 2022 auf über 8 Prozent gestiegen
Wirtschaft

Inflation 2022 auf über 8 Prozent gestiegen

Hauptgründe sind die Preisentwicklungen bei Haushaltsenergie, Treibstoffen, Nahrungsmitteln und in der Gastronomie.
W24 Redaktion
Montag, 16. Jänner 2023
Verfasst am 16.01.2023 von W24 Redaktion

Die Teuerung hat sich zu Jahresende 2022 abgeschwächt. Im Dezember lag die Inflationsrate laut Statistik Austria bei 10,2 Prozent, nachdem das Preisniveau im November um 10,6 Prozent höher war als vor einem Jahr. Für das gesamte Jahr 2022 betrug die Inflationsrate sowohl laut Verbraucherpreisindex wie auch des HVPI laut Eurostat 8,6 Prozent - stärker war die Teuerung zuletzt im Jahr 1974 mit damals 9,5 Prozent.

Gegenüber dem Vormonat November sind die Verbraucherpreise im Dezember um 0,2 Prozent gestiegen, die Teuerung hat sich aber eingebremst. "Zum Rückgang haben sowohl die Strompreisbremse als auch der stark nachlassende Preisdruck bei Treibstoffen beigetragen", sagte Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas am Montag bei der Präsentation der Inflationszahlen. "Bei Nahrungsmitteln und in der Gastronomie war der Preisauftrieb zu Jahresende allerdings noch ungebrochen." Ohne Strompreisbremse hätte laut Statistik Austria die Inflation im Dezember 10,8 Prozent betragen.

Im Gesamtjahr hat sich die Inflationsrate gegenüber 2021 mehr als verdreifacht und ist damit auf den höchsten Wert seit der ersten Ölpreiskrise im Jahr 1974 geklettert. "Hauptgrund war die Preisentwicklung bei Haushaltsenergie, Treibstoffen, Nahrungsmitteln und in der Gastronomie", erklärte Thomas.

Das durchschnittliche Preisniveau des Miniwarenkorbs stieg im Vorjahr um 14,5 Prozent, nachdem er bereits 2021 überdurchschnittlich um 5,7 Prozent gestiegen war. Der Miniwarenkorb umfasst einen typischen wöchentlichen Einkauf mit Waren und Dienstleistungen des kurzfristigen Verbrauchs und Treibstoff. Aber auch der Preis für den Mikrowarenkorb, der einen täglichen Einkauf mit vor allem Nahrungsmittel aber auch Tageszeitungen oder den Kaffee im Kaffeehaus enthält, stieg im Vorjahr durchschnittlich um 9,9 Prozent.

Für Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke mussten Konsumenten im Jahresabstand um 10,7 Prozent mehr bezahlen. Dabei stiegen die Preise für Öle und Fette um 22,6 Prozent, für Fleisch und Wurstwaren mussten Konsumenten um 11,8 Prozent mehr ausgeben, für Brot und Getreideerzeugnisse um 10,9 Prozent. Bei Milch, Käse und Eier stellte die Statistik Austria einen Preisanstieg um 13,7 Prozent und bei Kaffee um 13,9 Prozent fest. Dank einer guten Ernte hielt sich der Preisanstieg beim Obst mit 4,2 Prozent in Grenzen. Saisonware, also Obst, Gemüse und Fisch, verteuerte sich hingegen um 8,7 Prozent.

Der Anstieg der Treibstoffpreise im Vorjahr um 42 Prozent trieb das Preisniveau des Miniwarenkorbes in die Höhe. Aber auch die Preise Gebrauchtwagen kletterten um 21,5 Prozent. Neuwagen verteuerten sich um 7,9 Prozent. Und die Reparaturen privater Verkehrsmittel verteuerten sich um 5,2 Prozent. Insgesamt sorgte dies für einen Anstieg des Preisindex für den privaten Pkw-Verkehr um 17,2 Prozent. Günstigere Pendler- und Jahreskarten für den öffentlichen Nahverkehr - hier gaben die Preise um 31,6 Prozent nach - dämpften den Preisanstieg für Verkehr um einen Prozentpunkt auf 16,2 Prozent.

Für Wohnung, Wasser, Energie fielen die Preisanstiege im Jahr 2022 mit durchschnittlich 12,6 Prozent dreieinhalbmal so stark aus wie im Jahr 2021. Wobei sich vor allem der Preisanstieg bei der Haushaltsenergie um 38,6 Prozent auswirkte. Der Gas-Preis stieg mit einem Plus von 80,8 Prozent am stärksten. Feste Brennstoffe verteuerten sich um 58,4 Prozent.

Für Hausrat und laufende Instandhaltung des Hauses weist die Statistik Austria einen Anstieg um 7,7 Prozent aus. Für Restaurants und Hotels müssen Gäste um 8,9 Prozent mehr kalkulieren als ein Jahr zuvor. Die Ausgaben für Freizeit und Kultur kletterten um 3,8 Prozent, für Erziehung und Unterricht um 2,7 Prozent. Das Preisniveau für alkoholische Getränke und Tabak legte um 3,5 Prozent zu. Die Gesundheitspflege verteuerte sich um 2,8 Prozent. Als relativ günstig erwiesen sich Einkäufe von Bekleidung und Schuhen - hier gab es eine Teuerungsrate von 1,8 Prozent.

Die Preise für Dienstleistungen sind mit einem Plus von 4,6 Prozent moderat gestiegen. Wobei der größte Anstieg mit 7 Prozent bei Restaurants und Freizeit-Dienstleistungen zu verzeichnen war. Bei Reisen und Unterkunft stiegen die Preise um 6,2 Prozent. Bei Verkehrsdienstleistungen wird ein Anstieg um 3,4 Prozent und bei Dienstleistungen zur Wohnung von 3,2 Prozent ausgewiesen. Kaum eine Steigerung ist bei den Dienstleistungen zu Gesundheit, Erziehung, Sozialschutz und sonstige Dienstleistungen zu verzeichnen. Hier stieg das Preisniveau lediglich um 2,5 Prozent. Schwächer schnitten nur die Kommunikationsdienstleistungen mit gleichbleibenden Preisen ab. (APA)