Wiener Spitalsärzt*innen: 2/3 überlegen Jobwechsel
„Das Wiener Spitalssystem ist krank“, sagt die Wiener Ärztekammer und spricht von hunderten gesperrte Betten in Wiens Spitälern und Spitals-Ärzt*innen, die ihren Job wechseln wollen. Dazu präsentiert die Ärztekammer am Dienstag eine düstere Umfrage, durchgeführt von Peter Hayek unter Wiens Spitalsärzt*innen: Demnach denken derzeit zwei Drittel aller rund 1900 befragten Ärzt*innen an die Kündigung – vielfach wegen der hohen Belastung im Job. Hotspots seien vor allem in der Kindermedizin, der Urologie, aber auch in den Zentralen Notaufnahmen - mit langen Wartezeiten und enormer Stressbelastung.
Die Ärztekammer fordert daher eine Besetzung aller offenen Spitalsposten. Das Arzt-Personal dafür gäbe es in Österreich, allerdings fehle es an den entsprechenden Arbeitsbedingungen, die im Vergleich zu Deutschland und der Schweiz nicht wettbewerbsfähig seien. Darüber hinaus bräuchte es mehr Zeit-Ressourcen für Patient*innen, weniger Bürokratie-Arbeit für Ärzt*innen und eine bessere Entlohnung.
Und was sagt die verantwortliche Politik dazu? Bis Redaktionsschluss gibt der Gesundheitsstadtrat dazu keine Stellungnahme. Allerdings hat Bürgermeister Ludwig am Dienstag Vormittag den Wiener Ärztekammer-Präsidenten zu einem Vier-Augen-Gespräch getroffen, um sich die Situation schildern zu lassen. Für die Ärztevertretung ist das ein erster kleiner Schritt zur Gesundung des Systems.